Dringender Tatverdacht: Drogenhandel und -herstellung
Riesiges Drogenlabor in NRW ausgehoben – vier Personen in Haft
In Nordrhein-Westfalen ist ein professionelles Drogenlabor mit rund 1.500 Quadratmetern Fläche ausgehoben worden. Vier Personen sitzen nun in Untersuchungshaft.

Drogenmittel (Symbolbild)
Foto: Darwin Brandis/iStock
Nach dem Fund eines professionellen Drogenlabors im nordrhein-westfälischen Kerpen sitzen vier Menschen in Untersuchungshaft.
Amphetamine hergestellt
Das Großlabor in einem alten landwirtschaftlichen Anwesen habe sich über 1.500 Quadratmeter erstreckt, teilte das Zollfahndungsamt Essen am Freitag mit. Dort seien Amphetamine hergestellt worden.
Etwa 30 Liter Amphetaminbase und 60 Liter Rohbase zur Herstellung der Drogen seien beschlagnahmt worden, außerdem sechs Schusswaffen, fast 30.000 Euro Bargeld und 40 Tonnen Abfallprodukte.
Das Zollfahndungsamt ermittelt seit April zusammen mit der Staatsanwaltschaft Köln. Am Mittwoch durchsuchten Spezialkräfte der Bundespolizei sechs Objekte in Kerpen, Elsdorf, Euskirchen und Hückelhoven. 24 Menschen wurden vorläufig festgenommen.
Gegen vier von ihnen erließ das Kölner Amtsgericht Haftbefehle wegen des dringenden Tatverdachts des Drogenhandels und der Herstellung von Drogen.
Drogenlabor „hochprofessionell“
Das Labor sei „hochprofessionell“ gewesen, erklärte die Zollfahndung. Zum Zeitpunkt der Razzia seien gerade Amphetamine hergestellt worden. Aus den 40 Tonnen Abfallprodukten könnte nach vorsichtiger Schätzung der Ermittler etwa eine Tonne Amphetaminbase hergestellt worden sein.
Unter den sechs Schusswaffen plus Munition sei eine Kriegswaffe gewesen. Der Wert der beschlagnahmten Drogen liege geschätzt in Millionenhöhe.
„Allein der im Labor festgestellte aktive Reaktor hat ein Fassungsvolumen von 2300 Litern, womit eine Herstellung von Amphetaminbase im hohen dreistelligen Kilogrammbereich möglich ist“, erklärte Thorsten Eickelberg für das Zollfahndungsamt.
Wegen der „enormen Größe“ des Drogenlabors und der gefährlichen Chemikalien waren die Maßnahmen am Freitagnachmittag noch nicht beendet. Die Ermittlungen gingen weiter. Den Angaben zufolge flossen auch Informationen von internationalen Strafverfolgungsbehörden ein. (afp/red)
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