Das Sicherheitsrisiko steigt
Nach Angriffsdrohung des Iran: USA reduzieren Personal im Nahen Osten
Die USA ziehen Botschaftspersonal aus dem Nahen Osten ab. Der Iran drohte zuvor mit Angriffen auf Stützpunkte der US-Armee. Streitpunkt ist weiterhin ein Atomabkommen beider Staaten.

Die Militärpräsenz der USA im Irak soll künftig anders aussehen als bisher. Wie genau, das ist noch unklar. (Archivbild)
Foto: Khalid Mohammed/AP/dpa
Die USA reduzieren die Zahl ihrer Botschaftsmitarbeiter im Nahen Osten. Als Grund wird ein erhöhtes Sicherheitsrisiko angegeben.
Gestern ordnete das US-Außenministerium den Abzug aller nicht notwendigen Mitarbeiter und ihrer Familien aus der Botschaft in Bagdad, Irak, an. In den Botschaften in Bahrain und Kuwait dürfen nicht zwingend benötigte Mitarbeiter freiwillig ausreisen – auf Kosten der Regierung.
US-Botschaft in Jerusalem
Auch die US-Botschaft in Jerusalem schränkt die Bewegungsfreiheit ihrer Mitarbeiter ein. US-Regierungsangestellten und ihren Familienangehörigen ist es bis auf Weiteres untersagt, außerhalb der Großräume Tel Aviv, Jerusalem und Beer Scheva zu reisen. Der Transit zwischen diesen Orten, zum Flughafen von Tel Aviv oder auf der Autobahn durch das besetzte Westjordanland zur jordanischen Grenze sei erlaubt.
Zugleich riet das Außenministerium von Reisen in den Irak ab: „Reisen Sie nicht in den Irak wegen Terrorismus, Entführungen, bewaffneten Konflikten, zivilen Unruhen und der eingeschränkten Fähigkeit der US-Regierung, US-Bürgern im Irak Notfalldienste zu leisten.“
Präsident Donald Trump erklärte: „Sie werden abgezogen, weil es ein gefährlicher Ort sein könnte. Wir werden sehen, was passiert.“
Nächste Runde der Atomgespräche am 15. Juni
Die sechste Runde der Atomgespräche zwischen dem Iran und den USA soll am Sonntag im Oman beginnen. Die bisherigen fünf Verhandlungsrunden blieben ohne Ergebnis.
Washington will das fortschreitende iranische Atomprogramm stoppen und verhindern, dass der Iran eine Atomwaffe entwickelt.
„Sie scheinen zu zögern, und das finde ich schade“, sagte Trump kürzlich in einem Interview. „Ich bin jetzt weniger zuversichtlich, als ich es noch vor ein paar Monaten gewesen wäre. Irgendetwas ist mit ihnen passiert.“
Sollten die Verhandlungen scheitern, könnten laut Trump Luftangriffe auf iranische Atomanlagen folgen – entweder durch Israel oder die USA. Er wolle das zwar nicht, sei aber dazu bereit, sagte Trump sinngemäß.
Am 11. Juni bekräftigte Trump im Kennedy Center seinen Standpunkt. „Sie können keine Atomwaffen haben“, sagte er. „Ganz einfach … das werden wir nicht zulassen.“
Zentraler Streitpunkt bleibt die Urananreicherung. Teheran beharrt darauf, Uran auf niedrigem Niveau für zivile Zwecke anzureichern. Diese Anreicherung von Uran im Rahmen seines „friedlichen Atomprogramms“ sei Iran nicht verhandelbar. Die US-Seite sieht darin jedoch eine „rote Linie“.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu fordert, dass ein Abkommen nur akzeptabel sei, wenn es zur Zerstörung aller iranischen Atomanlagen führt. Es gab mehrfach Drohungen zu Angriffen auf diese Anlagen.
Iran droht mit Angriffen auf US-Stützpunkte
Der Iran betont, keine Atomwaffen anzustreben. Das erklärte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen in den sozialen Medien.
General Aziz Nasirzadeh, Irans Verteidigungsminister, sagte, er hoffe, dass die Gespräche mit den Vereinigten Staaten produktiv seien. Jedoch sei sein Land bereit, im Falle eines Konflikts zu reagieren.
„Wenn uns ein Konflikt aufgezwungen wird, wird der Gegner höhere Verluste erleiden als wir. In diesem Fall muss Amerika die Region verlassen, denn alle seine Stützpunkte sind in unserer Reichweite“, sagte er.
„Wir können sie erreichen und werden sie alle ohne Zögern in den Gastländern angreifen.“
Schifffahrt ist alarmiert
Die Stützpunkte der USA am Persischen Golf, darunter der größte in Katar, liegen nahe am Iran. Im Irak hat der Iran zudem großen Einfluss über verbündete schiitische Milizen. Der Iran verfügt außerdem über unterirdisch gelagerte Raketen, die Israel erreichen können.
Schiffe in der Region wurden gewarnt. Das United Kingdom Maritime Trade Operation Center machte am 11. Juni auf „erhöhte Spannungen in der Region aufmerksam, die zu einer Eskalation der militärischen Aktivitäten führen könnten, die direkte Auswirkungen auf Seeleute haben“.
Betroffen sind der Persische Golf, der Golf von Oman und auch die Straße von Hormus. Die Preise an den Ölmärkten stiegen deutlich.
(Mit Material der Agenturen und The Epoch Times)

Kathrin Sumpf schreibt für Epoch Times seit über zehn Jahren über aktuelle Themen, darunter Politik und Ausland. Sie hat einen facettenreichen Hintergrund in der Erwachsenenbildung und als Supervisorin.
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