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Iran wirft Grossi „böswillige Absichten“ vor

Iran: Sind keine Gefahr für IAEA-Chef Grossi

Das argentinische Außenministerium meldet, dass Rafael Grossi – der Chef der Atomenergiebehörde, der aus Argentinien stammt, vom Iran bedroht wird – der iranische Botschafter dementiert: „Nein, es gibt keine Bedrohung“.

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Grossi fordert den Iran eindringlich zur Kooperation auf.

Foto: Albert Otti/dpa

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Vom Iran geht nach eigenen Angaben keine Gefahr für den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, aus. „Nein, es gibt keine Bedrohung“ für die Inspektoren oder den Generaldirektor, sagte der iranische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Amir Saeid Iravani, am Sonntag in einem Interview mit dem US-Sender CBS. Die Inspektoren im Iran seien „in Sicherheit“.
Der Botschafter antwortete auf eine Frage zur Forderung der Zeitung „Kayhan“ nach der Hinrichtung des IAEA-Chefs. Die Zeitung hatte Grossi beschuldigt, „Spion des zionistischen Regimes“ zu sein. „Es muss auch offiziell gesagt werden, dass (Grossi) bei seiner Ankunft im Iran wegen Spionage für den (israelischen Geheimdienst) Mossad und wegen Beteiligung an der Ermordung des unterdrückten Volkes unseres Landes vor Gericht gestellt und hingerichtet wird“, so die Zeitung.

Argentinische Außenministerium fordert Sicherheitsgarantie für Grossi

Zuvor hatte das argentinische Außenministerium gemeldet, dass der aus Argentinien stammende Grossi vom Iran bedroht werde. „Wir unterstützen den Generaldirektor der IAEA, Rafael Grossi, entschieden und verurteilen kategorisch die vom Iran gegen ihn ausgesprochenen Drohungen“, so das argentinische Außenministerium am Samstag (Ortszeit) im Onlinedienst X.
Es rief die iranischen Behörden zudem dazu auf, die Sicherheit von Grossis und dessen Mitarbeitern zu garantieren und „von jedweder Handlung Abstand zu nehmen“, die das IAEA-Team gefährden könnten. Zur Art der angeblichen Drohungen äußerte sich das Ministerium nicht.
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) erklärte am Sonntag, Drohungen gegen Grossi und seine Mitarbeiter „aus dem Iran sind zutiefst besorgniserregend und müssen aufhören“.

Iran wirft Grossi „böswillige Absichten“ vor

Irans Außenminister Abbas Araghtschi hatte Grossi am Freitag „böswillige Absichten“ vorgeworfen. Teheran kritisierte die IAEA dafür, die israelischen und US-Angriffe auf die iranischen Atomanlagen nicht verurteilt zu haben.
Grossi hatte nach den Angriffen Zugang zu den beschädigten Anlagen gefordert, um die Bestände an angereichertem Uran überprüfen zu können. Die Regierung in Teheran lehnt dies bisher ab. Das iranische Parlament stimmte zudem für die Aussetzung der Zusammenarbeit mit der IAEA.
Der IAEA-Chef widersprach der Darstellung von US-Präsident Donald Trump, die Angriffe hätten das iranische Atomprogramm um „Jahrzehnte“ zurückgeworfen.
Wie Grossi dem US-Sender CBS laut einem am Samstag veröffentlichten Interview-Transkript sagte, könnte Teheran nach Einschätzung der IAEA bereits in einigen Monaten wieder mit der Urananreicherung beginnen. Auch der US-Geheimdienst geht laut US-Medien davon aus, dass das iranische Atomprogramm nur um einige Monate zurückgeworfen wurde. (afp/red)

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