16 Prozent Wahlbeteiligung?
Venezolaner wählen neues Parlament – Opposition boykottiert Urnengang
Am Sonntag haben die Parlaments- und Regionalwahlen in Venezuela begonnen. Am Freitag hatte die Verhaftung des führenden Oppositionspolitikers Juan Pablo Guanipa Besorgnis im Ausland ausgelöst. US-Außenminister Marco Rubio prangerte eine „neue Welle der Unterdrückung durch das Maduro-Regime“ an. Die venezolanische Opposition hatte zum Boykott des Urnengangs aufgerufen.

Mitglieder der Ehrengarde prüfen Wählerlisten vor der Stimmabgabe bei den Regionalwahlen in einem Wahllokal in Caracas am 25. Mai 2025.
Foto: FEDERICO PARRA/AFP via Getty Images
Zehn Monate nach der umstrittenen Wiederwahl des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro sind in dem südamerikanischen Land Parlaments- und Regionalwahlen abgehalten worden.
Die Wahllokale öffneten am Sonntag um 06.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MESZ) und sollten bis 18.00 Uhr (Mitternacht MESZ) geöffnet bleiben. Erste Ergebnisse werden in der Nacht erwartet. Die Opposition, die bereits Maduros Wahlsieg im vergangenen Jahr angefochten hatte, hatte zum Boykott des Urnengangs aufgerufen.
16 Prozent Wahlbeteiligung?
Etwas mehr als 21 Millionen Venezolaner sind aufgerufen, die 24 Gouverneure der Bundesstaaten sowie die 285 Mitglieder der Nationalversammlung zu wählen, die seit 2020 weitgehend vom Regierungslager kontrolliert wird.
Doch die Wahllokale in der Hauptstadt Caracas waren nach ihrer Öffnung wie leergefegt. Das Umfrageinstitut Delphos geht von einer Wahlbeteiligung von rund 16 Prozent aus.
Rubio: „Neue Welle der Unterdrückung durch das Maduro-Regime“
Der Großteil der Opposition hatte die Wähler dazu aufgerufen, der Abstimmung fernzubleiben. Am Freitag hatte die Verhaftung des führenden Oppositionspolitikers Juan Pablo Guanipa Besorgnis im Ausland ausgelöst. US-Außenminister Marco Rubio prangerte eine „neue Welle der Unterdrückung durch das Maduro-Regime“ an.
Die Stimmung im Land ist angespannt. Nach der Präsidentschaftswahl im Juli 2024 hatte sich der seit 2013 amtierende linksnationalistische Maduro offiziell zum Sieger erklärt. Die Opposition prangerte jedoch Wahlbetrug an.
Ihr Kandidat Edmundo González Urrutia beanspruchte den Sieg für sich. In der Folge kam es zu gewaltsamen Protesten mit 28 Toten und mehr als 2400 Festnahmen. (afp/red)
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