Logo Epoch Times
Treffen der EU-Digitalminister

Youtube, TikTok, Instagram: Mehrere EU-Länder wollen Online-Plattformen für Kinder verbieten

Obwohl für Online-Netzwerke wie TikTok, Instagram & Co. Altersbeschränkungen gelten, werden diese kaum kontrolliert. Mehrere EU-Länder fordern daher, das Mindestalter auf 15 Jahre anzuheben und die Einhaltung streng zu überwachen.

top-article-image

Ein Kind blickt auf ein Smartphone (Symbolbild).

Foto: Weronika Peneshko/dpa/Symbolbild

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Mehrere EU-Länder wollen Online-Netzwerke wie TikTok, Instagram und Youtube für Kinder verbieten. Frankreich, Griechenland und Dänemark setzten sich beim Treffen der EU-Digitalminister am Freitag in Luxemburg dafür ein, die Plattformen erst ab 15 Jahren zu erlauben – und das Alter der Nutzer streng zu kontrollieren.
Sie forderten die EU-Kommission auf, EU-weit verpflichtende Regeln dafür vorzulegen.

Keine tatsächliche Kontrolle

In der Theorie gelten für die Online-Netzwerke bereits Altersbeschränkungen. TikTok, Instagram, Snapchat und X (ehemals Twitter) etwa sind laut Nutzungsbedingungen in der EU ab 13 Jahren erlaubt, Youtube und Tumblr ab 16 Jahren.
Nutzer müssen bei ihrer Anmeldung aber lediglich ein Geburtsdatum angeben, eine tatsächliche Kontrolle gibt es nicht.„Wir waren alle mal jung – es ist sehr einfach, sein Geburtsdatum zu ändern“, sagte die französische Digitalministerin Clara Chappaz in Luxemburg.
„Im Durchschnitt erstellen Kinder im Alter von sieben bis acht Jahren ein Konto. Das muss sich ändern.“

Eine Eltern-Erlaubnis

Frankreich will die Plattformen verpflichten, für minderjährige Nutzer eine Erlaubnis der Eltern einzuholen. Paris hatte dafür bereits 2023 ein Gesetz verabschiedet, bisher aber nicht die nötige Zustimmung aus Brüssel erhalten. Neben Griechenland und Dänemark schlossen sich auch Spanien, Slowenien und Zypern den Forderungen an.
Sie verweisen auf die Gefahren für Kinder im Netz, von Hassrede und Mobbing über extreme Abnehmtipps und Pornographie bis zu Suchtrisiken. Übermäßig viel Zeit vor dem Bildschirm könne Angststörungen und Depressionen verschlimmern und die Fähigkeit von Kindern für kritisches Nachdenken beeinträchtigen, heißt es im Papier der EU-Länder.

Eine App soll helfen

Ein Problem bei einer zuverlässigen Überprüfung des Alters ist bislang der Datenschutz. Die EU-Kommission will deshalb eine App entwickeln lassen, die persönliche Daten sicher verwaltet und an die Plattformen nur die Angabe weitergibt, ob ein Nutzer alt genug ist.
In Zukunft sollen EU-Bürger zudem einen digitalen Personalausweis auf ihr Smartphone laden können. Das Gerät könnte dann das Alter speichern und automatisch alle Apps blockieren, die nur für Ältere zugelassen sind.

Ermittlungen gegen mehrere Plattformen

Wegen mutmaßlicher Mängel beim Schutz von Kindern und Jugendlichen ermittelt die EU-Kommission bereits gegen mehrere Plattformen, darunter TikTok, die Facebook-Mutter Meta und die Porno-Anbieter Youporn, Stripchat, XVideos und XNXX.
Bestätigen sich die Vorwürfe aus Brüssel, drohen den Unternehmen hohe Bußgelder. (afp/red)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.

OSZAR »