Die Kosten für den Beitragseinzug steigen
Erträge aus Rundfunkbeitrag um 260 Millionen Euro gesunken
8,74 Milliarden Euro hat der Beitragsservice von ARD, ZDF, Deutschlandradio & Co. über den Rundfunkbeitrag vergangenes Jahr eingenommen – weniger als zuvor. Grund ist der Meldedatenabgleich.

Die Strukturen und Rundfunkgebühren des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind immer wieder ein politisches Streitthema.
Foto: Soeren Stache/dpa
Die Erträge aus dem Rundfunkbeitrag sind wegen eines Sondereffekts 2024 um mehr als 260 Millionen Euro gesunken.
ARD, ZDF, Deutschlandradio und die Landesmedienanstalten erhielten 2024 von den Beitragszahlern 8,74 Milliarden Euro, wie der Beitragsservice am Donnerstag in Köln mitteilte. Dies waren demnach 3,14 Prozent weniger als die 9,02 Milliarden Euro im Jahr 2023.
Etwas weniger beitragspflichtige Wohnungen
Den Rückgang erklärte der Beitragsservice damit, dass der bundesweite Meldedatenabgleich ausgelaufen war. Dieser habe im Jahr 2023 noch zu einem Ertragsanstieg geführt.
Als Folge dieses Sondereffekts gab es 2023 automatische und rückwirkende Anmeldungen von Wohnungen, die im Jahr 2024 nach Abschluss der Verfahren zur Klärung der Beitragspflicht dann wieder abgemeldet wurden.
Die Zahl der zum Rundfunkbeitrag angemeldeten Wohnungen verringerte sich damit geringfügig um 0,4 Prozent. Mit insgesamt gut 40,5 Millionen erfassten Wohnungen sei das Niveau aber hoch geblieben. 2023 war erstmals die Marke von 40 Millionen beitragspflichtigen Wohnungen überschritten worden.
Der Leiter des Geschäftsbereichs Finanzen und Services beim Beitragsservice, Bernd Roßkopf, erklärte: „Die regelmäßige Neuerfassung beitragspflichtiger Wohnungen im Rahmen des wiederkehrenden bundesweiten Meldedatenabgleichs ist ein maßgebliches Element zur strukturellen Konsolidierung des Wohnungsbestands – und damit der Beitragserträge.“
Kosten für Beitragseinzug steigen
Die Kosten für den Beitragseinzug stiegen deutlich um 4,3 Prozent auf 190,7 Millionen Euro. Damit machten die Kosten einen Anteil von 2,18 Prozent an den Erträgen aus. Im Jahr davor hatte die Kostenquote mit 2,03 Prozent niedriger gelegen.
Den Anstieg erklärte der Beitragsservice in erster Linie mit einem neuen Tarifvertrag der Beschäftigten. Dazu kämen höhere Aufwendungen für Mieten und Unterhalt sowie für Lizenzen, Softwarewartung und projektbezogene IT-Fremdleistungen.
2025 erwartet der Verwaltungsdienst leicht steigende Erträge für die Sender, in den kommenden Jahren dann eine stabile Entwicklung. Die angespannte wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen und Haushalte spiele bisher noch keine größere Rolle.
2024 seien insgesamt 2,4 Millionen Menschen vom Beitrag befreit worden, ein Anstieg um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Anstieg sei vor allem mit mehr Befreiungen wegen des Bezugs von Grundsicherung im Alter und zu einem kleinen Teil von Bürgergeld und Sozialgeld zu erklären. (afp/red)
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