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Innovative Therapie als mögliche Hoffnung für Lungen- und Nervenschäden bei Long COVID

Exosome zeigen in ersten klinischen Studien vielversprechende Ergebnisse für neue Behandlungsmethoden von Symptomen von Long COVID.

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Exosomen sind kleine Vesikel im Nanometerbereich, die zur Reparatur von Zellen beitragen können.

Foto: selvanegra/istock

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Lesedauer: 5 Min.

Manche Menschen leiden auch Monate nach einer durchgemachten COVID-19-Erkrankung noch an Langzeitfolgen, darunter extreme Müdigkeit, Kurzatmigkeit oder kognitive Beschwerden. Derzeit gibt es für die Symptome, die oftmals unter dem Begriff „Long COVID“ zusammengefasst werden, nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten.
In diesem Artikel wird das Potenzial von innovativen Exosomen für die Behandlung von Symptomen von Long COVID vorgestellt, insbesondere seine neurologischen und psychologischen Aspekte. 
Dr. Philip W. Askenase, Professor für Immunologie an der Yale University School of Medicine, machte in einer akademischen Zeitschrift den Vorschlag, die extrazelluläre Vesikeltherapie zur Behandlung der Hauptsymptome von Long COVID im zentralen Nervensystem einzusetzen. Extrazelluläre Vesikel sind kleine, kugelförmige oder ovale Zellstrukturen, die von Zellen freigesetzt werden und Stoffe transportieren. Exosomen sind eine Art von extrazellulären Vesikeln.

Gefäß- und Nervenschäden nach COVID-19-Infektionen

Forscher schätzen, dass bis zu 30 Prozent der Menschen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 Symptome von Long COVID zeigen. Dieser Begriff fasst eine komplexe Erkrankung mit einer Vielzahl von möglichen Symptomen zusammen, wobei zu den gängigsten extreme Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Benommenheit und kognitive Beeinträchtigungen, Geschmacks- oder Geruchsveränderungen sowie Magen-Darm-Probleme gehören.
In schwereren Fällen können Patienten Paranoia, Wahnvorstellungen und andere Symptome einer Psychose entwickeln. Diese Symptome haben gravierende Auswirkungen auf die tägliche Gesundheit und Lebensqualität der Patienten.
Darüber hinaus kann eine COVID-19-Infektion auch die Blutgefäße verschiedener Organe beeinträchtigen und folglich zu Organfunktionsstörungen führen.
Ergebnisse von Magnetresonanztomografie-Studien (MRT) haben Schädigungen und Störungen der funktionellen Integrität des Hirngewebes während der Genesungsphase gezeigt, die zu neurologischen und psychiatrischen Störungen führen können.
Andere Studien deuten darauf hin, dass die Mechanismen dieser Nervenkrankheiten auch Gefäßschäden durch Nervenentzündungen, Gerinnungsstörungen und endotheliale Dysfunktion sowie Schäden an den Nervenzellen umfassen können.

Die Funktionsweise der Therapie mit Exosomen

Exosomen sind von Zellen freigesetzte nanoskalige Vesikel, die Proteine, Lipide und genetisches Material enthalten und zur Reparatur und Kommunikation zwischen Zellen beitragen. Exosomen, die von sogenannten mesenchymalen Stammzellen stammen, haben sich dabei laut Untersuchungen als besonders wirksam erwiesen.
Die Therapie mit Exosomen weist eine signifikante entzündungshemmende und immunregulierende Wirkung auf. Forschungsergebnisse zeigen, dass sie die durch SARS-CoV-2 verursachte übermäßige Entzündungsreaktion reduzieren kann, indem sie die Produktion entzündungsfördernder Zytokine hemmt. Der Einsatz von Exosomen kann dazu beitragen, das Problem des Immunsturms (Zytokinsturms) im Körper nach einer COVID-19-Erkrankung oder anderen Infektionen zu lindern.
Die regenerativen Fähigkeiten von Exosomen sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Sie können die Geweberegeneration fördern, die lokale Gefäßfunktion wiederherstellen und mikrovaskuläre Schäden reparieren, was einer der Schlüssel zur Behandlung von COVID-19 ist. Die Therapie mit Exosomen hat sich bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern in verschiedenen Studien als wirksam erwiesen, darunter Schlaganfall, Herzinfarkt, Rückenmarksverletzungen sowie akute und chronische Nieren-, Leber- und Hirnschäden.
Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Therapien können Exosomen die Blut-Hirn-Schranke überwinden und direkt in das Nervengewebe gelangen. Dies macht sie zu einem möglichen Mittel zur Behandlung von entzündlichen und degenerativen Erkrankungen des Nervensystems. Durch die gezielte Reparatur mikrovaskulärer Schäden im Gehirn könnten Exosomen dazu beitragen, neuropsychiatrische Symptome im Zusammenhang mit COVID-19 und anderen Krankheiten zu lindern.

Potenzial für neue Behandlungsmethode

Exosomen können intravenös oder als nasales Aerosol verabreicht werden. Darüber hinaus können aerosolierte Exosomen direkt in die Lunge eingeatmet werden, wo sie bei der Reparatur von Lungenschäden helfen können. Dieser Ansatz könnte die Lungenfunktion verbessern und die Genesung von Patienten mit Atemwegserkrankungen unterstützen. Die Exosomen-Therapie hat daher großes Potenzial als neue Behandlungsmethode.
Des Weiteren zeigen Forschungsergebnisse, dass Exosomen, die aus mesenchymalen Stammzellen hergestellt werden, Zytokinstürme reduzieren, die durch COVID-19 verursachte Unterdrückung der antiviralen Abwehr des Wirts umkehren und die Reparatur von Lungenschäden im Zusammenhang mit der mitochondrialen Aktivität fördern können.
Da sich diese Therapieform jedoch noch in einem frühen Stadium der klinischen Forschung befindet, sind weitere Studien erforderlich, um ihre Sicherheit und Wirksamkeit zu bestätigen. Gelingt der klinische Durchbruch, könnte Therapien, die auf Formulierungen mit Exosomen basieren, die Behandlung von COVID-19 und anderen chronischen Erkrankungen grundlegend verändern – zum Nutzen von Patientinnen und Patienten weltweit.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel Innovative Therapy Reverses Lung and Nerve Damage from COVID-19. (redaktionelle Bearbeitung as)

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