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Schlummerphase stört REM-Schlaf

Nur noch fünf Minuten: Schlummertaste in Deutschland beliebt

Mit der Schlummertaste kann man das Aufstehen verzögern. Ärzte raten davon ab – die Praxis ist gerade in Deutschland gängig. Fachleute empfehlen eine andere Strategie.

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Erwachsene sollten in der Regel 7 bis 9 Stunden schlafen.

Foto: oatawa/iStock

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Lesedauer: 3 Min.

Einmal drücken und noch fünf Minuten schlafen – früh am Morgen ist die Schlummertaste am Wecker verführerisch.
Schlafmediziner raten davon ab, aber einer Studie zufolge ist diese Praxis sehr weit verbreitet. Das berichtet ein Team um die Schlafmedizinerin Rebecca Robbins von der Harvard Medical School im Fachblatt „Scientific Reports“.
Das Team hatte Daten von weltweit mehr als 21.000 Nutzern der App „Sleep Cycle“ zu insgesamt rund drei Millionen Nächten ausgewertet. Demnach nutzten diese Menschen die Snooze-Funktion in fast 56 Prozent der Nächte.
Knapp die Hälfte von ihnen drückte die Taste sogar an mehr als 80 Prozent der Tage. Diese Gruppe schlummerte an diesen Tagen im Mittel etwa 20 Minuten lang weiter. Unter allen Nutzern der App lag der Durchschnitt bei 11 Minuten pro Nutzungstag.

Frauen nutzen die Schlummertaste häufiger als Männer

Wenn Menschen die Taste nutzen, dann meistens nicht nur einmal: In Schweden setzten die Menschen sie im Mittel 2,7 Mal ein. In Deutschland und den USA waren es jeweils 2,5 Mal, wie das Team weiter berichtet.
Am seltensten geschah dies in Japan und Australien, aber auch hier waren es noch jeweils 2,2 Mal pro Nutzungstag. Wenig überraschend wurde die Funktion vor allem an Werktagen genutzt, seltener an Wochenenden.
Frauen greifen etwas häufiger darauf zurück als Männer – im Mittel 2,5 Mal im Vergleich zu 2,3 Mal.

„Die Schlummertaste stört einige der wichtigsten Schlafphasen“

Auffällig ist hingegen, dass jene Menschen, die maximal fünf Stunden schliefen, die Schlummertaste eher ignorierten. Die Forscher meinen: Gerade jene Gruppe, die ein besonders geringes Schlafpensum zur Verfügung hat, achtet darauf, dieses voll auszuschöpfen – bis zur letzten Minute. Für ein Weiterschlummern bleibt da schlicht keine Zeit.
„Die Schlummertaste stört leider einige der wichtigsten Schlafphasen“, erläuterte Robbins. „Die Stunden kurz vor dem Aufwachen sind reich an REM-Schlaf. Das Drücken der Schlummertaste unterbricht diese entscheidenden Schlafphasen und bietet dann gewöhnlich nur noch leichten Schlaf zwischen den Snooze-Alarmen.“ Schläfer drücken die Schlummertaste meist wiederholt – im Schnitt waren es 2,4 Mal.
Im Gegensatz dazu empfehlen die Forscher um Robbins eine ununterbrochene Bettruhe: Für einen möglichst optimalen Schlaf solle man den Wecker auf die spätestmögliche Zeit stellen „und sich dann aus dem Bett aufraffen, wenn der erste Alarm ertönt“.
Generell empfehlen Fachleute sieben bis neuen Stunden Schlaf pro Nacht. Schlafmangel könne unter anderem auf die Psyche schlagen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern und die geistige Leistungsfähigkeit schmälern. (dpa/red)

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