TICKER Nahost 22. Juni | Irans Außenminister zu Gesprächen in Moskau eingetroffen – Guterres warnt vor „Zyklus der Zerstörung“
In der Nacht zum Sonntag warfen die USA mehrere Bomben auf drei Atomanlagen im Iran ab, darunter auch bunkerbrechende Bomben. Durch die Behörden wurden keine erhöhten Strahlenwerte gemessen. Der Iran lehnt Verhandlungen mit Washington ab und will sich mit Moskau besprechen.
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Marokkaner verbrennen israelische Flaggen am 22. Juni 2025 in Rabat. Sie riefen zu einem nationalen Marsch zur Unterstützung der Palästinenser in Gaza und zur Verurteilung der israelischen Angriffe auf den Iran auf.
US-Präsident Trump verkündete, dass die USA in der Nacht erfolgreich drei Atomanlagen im Iran bombardiert hatten. Der Angriff sei mit Israel abgestimmt worden. Es würde nun entweder Frieden geben oder der Iran eine weitaus größere Tragödie erleben.
Irans Außenminister Abbas Araghtschi lehnt Verhandlungen mit den USA ab. Er wird am Montag in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen. Russland verurteilte die US-Angriffe „entschieden“.
Das Wichtigste finden Sie hier in unserem Ticker. Vorherige Nachrichten vom 13. bis 17. Juni sind hier.
22. Juni
22:12 Uhr
Guterres warnt bei UN-Sondersitzung vor „Zyklus der Zerstörung“ in Nahost
UN-Generalsekretär António Guterres hat bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zum Krieg gegen den Iran vor einem „Zyklus der Zerstörung“ gewarnt.
Der Eintritt der USA in den israelischen Krieg gegen den Iran markiere eine „gefährliche Wende“ in der Region, sagte Guterres am Sonntag in New York.
UN-Generalsekretär António Guterres während einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats am 22. Juni 2025 in New York. Das Treffen wurde vom Iran beantragt und fand statt, nachdem Russland, China und Pakistan vorgeschlagen hatten, dass das 15-köpfige Gremium eine Resolution verabschiedet, die einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand im Nahen Osten fordert.
Foto: Michael M. Santiago/Getty Images
Er habe „wiederholt jede militärische Eskalation im Nahen Osten verurteilt“, sagte Guterres. „Die Menschen in der Region können keinen weiteren Zyklus der Zerstörung ertragen. Und trotzdem laufen wir Gefahr, in einen ausweglosen Zyklus von Vergeltung nach Vergeltung zu geraten“, sagte er.
Der UN-Sicherheitsrat kam nach den US-Angriffen auf drei Atomanlagen im Iran zu der Dringlichkeitssitzung zusammen. Es handelt sich bereits um die dritte Sitzung des UN-Gremiums seit Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran am 13. Juni.
21:46 Uhr
Iranischer Außenminister zu Gesprächen in Moskau eingetroffen
Inmitten des Kriegs mit Israel und kurz nach den US-Angriffen auf den Iran ist der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Sonntag zu Gesprächen in Russland eingetroffen.
Wie die staatliche iranische Nachrichtenagentur „IRNA“ meldete, waren Gespräche mit Kreml-Chef Wladimir Putin und weiteren hochrangigen russischen Vertretern vorgesehen. Dabei sollte es demnach um regionale und internationale Entwicklungen „nach der militärischen Aggression“ der USA und Israels gegen den Iran gehen.
Das Gespräch mit Putin sollte am Montag in Moskau stattfinden, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Araghtschi hatte zuvor bei einem Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in der türkischen Metropole Istanbul gesagt, die USA hätten mit ihren Angriffen auf den Iran „eine sehr dicke rote Linie überschritten“.
Der iranische Außenminister Abbas Araghchi am 22. Juni 2025 während einer Pressekonferenz im Lutfi Krdar Congress Center am Rande der 51. Sitzung des Außenministerrats der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul.
Foto: OZAN KOSE/AFP via Getty Images
Sein Land sei „angegriffen und überfallen“ worden und werde mit „legitimer Selbstverteidigung“ antworten. Russland ist ein Verbündeter des Iran, der wiederum das russische Vorgehen in der Ukraine unterstützt.
21:32 Uhr
Chamenei-Berater: Für Angriffe genutzte US-Stützpunkte sind „legitime Ziele“
Stützpunkte, die von US-Streitkräften für Angriffe auf den Iran genutzt werden, sind nach den Worten eines Beraters des iranischen geistlichen Oberhauptes Ayatollah Ali Chamenei „legitime Ziele“ für Teheran.
„Jedes Land in der Region oder anderswo, das von amerikanischen Streitkräften für Angriffe auf den Iran genutzt wird, wird von unseren Streitkräften als legitimes Ziel betrachtet“,
erklärte Ali Akbar Welajati laut der amtlichen Nachrichtenagentur „IRNA“ am Sonntag.
Desweiteren sprach Welajati den USA nach den Angriffen einen Platz im Nahen Osten ab: „Es gibt keinen Platz mehr für Amerika oder seine Stützpunkte in dieser Region und in der islamischen Welt“, erklärte der Berater Chameneis.
Die USA hätten „das Herz der islamischen Welt angegriffen“ und müssten „mit irreparablen Folgen rechnen, denn die Islamische Republik duldet keine Beleidigungen oder Aggressionen“.
20:26 Uhr
Ayatollah Chamenei zum Rücktritt aufgefordert
Führende iranische Oppositionelle haben das geistliche Oberhaupt des Landes, Ayatollah Ali Chamenei, zum Rücktritt aufgefordert. Sie verlangen ein Ende des Blutvergießens. Der im Exil lebende Sohn des einstigen Schahs, Resa Pahlavi, rief Chamenei nach über einer Woche Krieg mit Israel in einer eigenen Erklärung zum Rückzug auf. Auch Marjam Radschawi von den Volksmudschaheddin forderte in einer eigenen Erklärung seinen Rücktritt.
Wo sich Chamenei derzeit aufhält, ist unklar. Israel hat nicht ausgeschlossen, den seit 1989 amtierenden 86-Jährigen zu töten. Oppositionsgruppen gehen davon aus, dass sich der Hardliner in einem Bunker tief unter der Erdoberfläche versteckt hält und nur mit wenigen Beratern in Kontakt steht.
„Chamenei muss jetzt gehen“, erklärte Radschawi, die Vorsitzende des im Exil aktiven Nationalen Widerstandsrats des Iran NCRI. Chameneis „unpatriotisches Projekt“ sei nun „in Rauch aufgegangen“. Sie wandte sich gegen Eindämmung und Krieg und forderte einen „Regimewechsel“, um die „religiöse Diktatur“ im Iran abzulösen.
Auch Pahlavi betonte, der einzige Weg zum Frieden sei, wenn „dieses Regime jetzt endet“. Während Chamenei in seinem unterirdischen Bunker überlege, wie er reagieren solle, sage er zu ihm:
„Zum Wohle des iranischen Volkes, treten Sie zurück.“
In einer eigenen Erklärung verurteilte die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi, die weiter im Iran lebt, den Krieg. Die Regierung in Teheran bezeichnete sie als ein „religiöses, autoritäres und frauenfeindliches Regime“. Sie rief beide Seiten – Iran und Israel – zu einer „sofortigen Waffenruhe“ auf.
Der von Radschawi angeführte NCRI ist ein in Frankreich ansässiger Dachverband iranischer Oppositionsgruppen. Die bekannteste davon sind die sogenannten Volksmudschaheddin. Diese werden von Teheran als „terroristische“ Gruppierung eingestuft.
Pahlavi, Sohn des 1979 gestürzten Schahs und einer der führenden iranischen Oppositionellen im Ausland, lebt nahe der US-Hauptstadt Washington im Exil. Er strebt nach eigenen Angaben nicht unbedingt die Wiederherstellung der Monarchie im Iran an. Vielmehr will er seinen Namen nutzen, um die Demokratiebewegung in seiner Heimat zu unterstützen.
Der Iran spricht Israel seit der Islamischen Revolution im Jahr 1979 das Existenzrecht ab. Unter dem verstorbenen Schah Mohammad Resa Pahlavi unterhielten der Iran und Israel freundschaftliche Beziehungen.
19:24 Uhr
Rubio: Iran kann Atomkraftwerke ohne Urananreicherung haben
US-Außenminister Marco Rubio hat dem Iran erneut angeboten, sein Atomprogramm rein zivil und ohne Urananreicherung fortzusetzen.
„Das iranische Regime sollte aufwachen und sagen ‚okay, wenn wir wirklich Atomenergie in unserem Land wollen, dann gibt es einen Weg es zu tun'“, sagte Rubion dem Sender „Fox News“. „Dieses Angebot ist immer noch da, wir sind dazu bereit, morgen mit ihnen darüber zu sprechen.“
Rubio sagte nun, Teheran müsse eine Entscheidung treffen. „Es ist eine sehr einfache Entscheidung: Wenn sie Atomkraftwerke für Strom wollen – es gibt so viele andere Länder in der Welt, die das machen, und sie müssen ihr Uran nicht anreichern – dann können sie das tun,“ hob er hervor.
Er warnte Teheran zudem davor, die für Öltransporte aus dem Persischen Golf wichtige Seeroute zu blockieren. „Falls sie das tun, wäre das ein weiterer schwerer Fehler. Es wäre wirtschaftlicher Suizid für sie“, sagte er dem TV-Sender „Fox News“.
17:50 Uhr
UN-Sicherheitsrat berät
Der UN-Sicherheitsrat kommt am Sonntag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Nach Angaben von Guyana, das im Juni den monatlich rotierenden Vorsitz des Rates mit Sitz in New York inne hat, wurde die Sitzung für 15:00 Uhr Ortszeit (21:00 Uhr MESZ) anberaumt. Es handelt sich bereits um die dritte Sitzung des UN-Gremiums seit Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran am 13. Juni.
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi trifft sich am Montag in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der iranische Chefdiplomat will mit Putin „ernsthafte Rücksprache“ halten.
Demnach plante Moskau, gemeinsam mit Peking eine Resolution zur Beendigung der Gefechte im UN-Sicherheitsrat einzubringen.
17:31 Uhr
EU-Außenminister beraten in Brüssel
Am Montag kommen die Außenminister der EU in Brüssel zusammen. Neben den US-Angriffen auf den Iran steht auch der Ukraine-Krieg und das 18. EU-Sanktionspaket gegen Russland auf der Tagesordnung. Für Deutschland reist Außenminister Johann Wadephul (CDU) nach Brüssel.
Auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha und die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas werden zu dem Treffen erwartet. Kallas wird den Außenministern einen Bericht des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) zum Vorgehen Israels im Gazastreifen vorstellen, wonach Israel seine im Assoziierungsabkommen mit der EU festgeschriebenen Menschenrechtsverpflichtungen verletzt haben könnte.
17:15 Uhr
Israels Präsident: Fordern nicht, dass USA in Krieg ziehen
Israel zieht die USA laut Staatspräsident Izchak Herzog nicht in einen Krieg. Sein Land hätte durchweg klargemacht, dass es US-Präsident Donald Trump die Entscheidungen überlasse, sagte Herzog im US-Sender CNN. Schließlich sei es um die nationalen Sicherheitsinteressen Amerikas gegangen.
Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Kriegs fügte er hinzu: „Wir haben nicht die Absicht und wir fordern nicht, dass Amerika jetzt in den Krieg zieht, weil die Iraner Israel bedrohen.“ Die Entscheidung über ein Eingreifen der USA sei getroffen worden, weil das iranische Atomprogramm eine Gefahr für die Sicherheitsinteressen „der gesamten freien Welt“ dargestellt habe.
Die USA seien als Anführer dieser Welt durch das Atomprogramm tatsächlich gefährdet gewesen – „deshalb war es der richtige Schritt, dies zu tun“. Nun sei der Moment über Diplomatie nachzudenken – die müsse allerdings effektiv sein, betonte Herzog.
Schiitische Muslime verurteilen die Angriffe der USA und Israels auf den Iran während einer Demonstration in Karachi am 22. Juni 2025.
Foto: Asif Hassan/AFP via Getty Images
17:13 Uhr
Neue israelische Angriffe
Die israelische Armee hat mit Kampfjets „Dutzende“ Ziele in vier Regionen des Iran angegriffen. Mit dem Stützpunkt Jasd im Zentrum des Landes sei dabei erstmals auch eine Basis für Raketen mit großer Reichweite getroffen worden, teilte die Armee mit.
Etwa 30 Kampfflugzeuge seien an dem Einsatz beteiligt gewesen und hätten unter anderem „das strategische Raketenkommandozentrum ‚Imam Hussein‘ in der Region Jasd“ angegriffen. Dort seien Raketen mit großer Reichweite vom Typ Chorramschahr stationiert.
Weiterhin hieß es in der Erklärung, dass „Raketenwerfer“ in den Regionen Isfahan im Zentrum des Iran, Buschehr im Süden sowie Ahwas im Südwesten des Landes ins Visier genommen worden seien.
16:09 Uhr
JD Vance: Angriffe im Iran haben Atomwaffenentwicklung „erheblich verzögert“
Die US-Angriffe auf die Atomanlagen im Iran haben dessen Fähigkeiten zur Entwicklung einer Atomwaffe nach Angaben von US-Vizepräsident JD Vance deutlich eingeschränkt.
„Ich möchte hier nicht auf sensible Geheimdienstinformationen eingehen, aber wir wissen, dass wir das iranische Atomprogramm in der vergangenen Nacht erheblich zurückgeworfen haben, um Jahre oder darüber hinaus“, sagte Vance am Sonntag dem Fernsehsender ABC.
Er betonte zudem, die USA befänden sich nicht „im Krieg mit dem Iran“, sondern „im Krieg mit dem iranischen Atomprogramm“. Präsident Donald Trump habe mit den Angriffen der vergangenen Nacht eine „entschlossene“ Maßnahme zur „Zerstörung“ des Atomprogramms ergriffen.
Die iranische Atombehörde erklärte, die iranische Atomindustrie werde die Angriffe überstehen. Natürlich sei ihnen Schaden zugefügt worden, so Behördensprecher Behrus Kamalwandi. Doch das Wissen und das Können des Irans in der Atomforschung könne „nicht zerstört werden“.
16:00 Uhr
Iranisches Parlament für Schließung der Straße von Horus
Der Sender „Al Arabiya“ zitierte Berichte iranischer Medien, denen zufolge das iranische Parlament die Schließung der Straße von Hormus beschlossen habe. Dies gilt als symbolische Entscheidung, die Entscheidungsbefugnis liegt beim Obersten Führer und dem Militär.
Zudem hat der Iran in verschiedenen Städten des Landes eine „Volkspetition“ verteilt, in der der Austritt des Landes aus dem internationalen Vertrag zur Nichtverbreitung von Atomwaffen gefordert wird.
In Teheran und weiteren iranischen Städten gab es staatlich organisierte Protestkundgebungen. Zu den Demonstranten zählte auch der Präsident Massud Peseschkian, wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete.
14:17 Uhr
Pete Hegseth: USA strebt keinen Krieg an
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat sich in einer Pressekonferenz zu dem Angriff geäußert. Das bestätigten US-Verteidigungsminister Pete Hegseth und Generalstabschef Dan Caine am Sonntag vor Journalisten in Washington.
LIVE: Defense Secretary Hegseth Holds Press Conference After US Strikes on Iran’s Nuclear Sites https://t.co/0IRY29z1mu— NTD News (@NTDNews) June 22, 2025
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„Bei dieser Mission ging es nicht um einen Regimewechsel“, sagte Hegseth. Der Präsident habe eine „Präzisionsoperation“ genehmigt, um die Bedrohung der nationalen Interessen der USA durch das iranische Atomprogramm zu neutralisieren.
Zugleich bekräftigte er die Einschätzung von US-Präsident Donald Trump, dass die Operation ein „unglaublicher und überwältigender Erfolg“ gewesen sei: „Wir haben das iranische Nuklearprogramm zerstört“
Hegseth verwies auch auf die Ankündigung Trumps, dass jede Vergeltungsmaßnahme des Iran gegen die Vereinigten Staaten mit „weitaus größerer Macht“ beantwortet werde. Die USA strebten keinen Krieg an, fügte er hinzu. „Aber lassen Sie mich klar sagen: Wir werden schnell und entschlossen handeln, wenn unser Volk, unsere Partner oder unsere Interessen bedroht sind.“
Die USA haben 14 massive bunkerbrechende Bomben des Typs GBU-57 bei ihren Angriffen eingesetzt – sagt Generalstabschef Dan Caine.
Foto: Alex Brandon/AP/dpa
Operation Midnight Hammer
Dan Caine, Vorsitzender des Generalstabs der Streitkräfte der Vereinigten Staaten (CJCS), nannte weitere Details zu dem Angriff. Die US-Militäroperation mit dem Codenamen „Operation Midnight Hammer“ umfasste mehr als 125 Flugzeuge und eine Täuschungsoperation, bei der Bomber über dem Pazifik als „Köder“ eingesetzt wurden. Nur eine kleine Anzahl von „Planern und wichtigen Führungskräften“ seien über die Pläne informiert gewesen.
Insgesamt 7 B2-Langstreckenbomber waren laut Caine an dem 18-stündigen Flug in das Zielgebiet beteiligt. Sie warfen mehr als ein Dutzend Bomben vom Typ „Massive Ordnance Penetrator“ auf zwei iranische Nuklearanlagen, Fordo und Natanz, ab. Als die Bomber gegen 17 Uhr Ortszeit den iranischen Luftraum erreichten, habe ein US-U-Boot zudem „mehr als zwei Dutzend“ Tomahawk-Marschflugkörper auf „wichtige Ziele“ in der Atomanlage von Isfahan abgefeuert, so Caine weiter.
„Die endgültigen Schäden werden erst nach einiger Zeit feststehen, aber die ersten Einschätzungen der Schäden deuten darauf hin, dass alle drei Anlagen extrem schwer beschädigt und zerstört wurden“, sagte Caine.
„Unsere Streitkräfte bleiben in höchster Alarmbereitschaft und sind voll darauf vorbereitet, auf iranische Vergeltungsmaßnahmen oder Stellvertreterangriffe zu reagieren, was eine unglaublich schlechte Wahl wäre“, sagte Caine. „Wir werden uns verteidigen. Die Sicherheit unserer Militärangehörigen und der Zivilbevölkerung bleibt unsere höchste Priorität.“
13:55 Uhr
Iran: Keine Todesopfer bei US-Angriffen
„Bei der US-Aggression gegen Irans Atomanlagen“ habe es keine Todesopfer gegeben, sagte der Chef des Roten Halbmonds, Pir Hussein Koliwand, laut dem staatlichen Fernsehen. Die USA hatten zuvor drei wichtige Atomanlagen im Iran bombardiert.
Der iranische Präsident Massud Peseschkian nannte die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran eine „Aggression“ und warf Washington vor, die treibende Kraft hinter den Angriffen Israels im Iran zu sein. Er fügte hinzu, die USA hätten eingegriffen, nachdem sie die „offensichtliche Unfähigkeit“ Israels erkannt hätten.
Die israelische Armee erklärt, sie untersuche derzeit die Auswirkungen der US-Angriffe auf Fordo. Auf eine Frage nach dieser Anlage und der Möglichkeit, dass der Iran angereichertes Uran vor den Angriffen weggebracht haben könnte, sagte Armeesprecher Effie Defrin: „Wir beobachten die Lage ständig. Es ist noch zu früh, um eine Aussage zu treffen.“
Defrin kündigte zudem an, dass Israel seinen Militäreinsatz gegen den Iran fortsetzen werde. Es gebe auch noch „andere Ziele“.
Explosion in Buschehr
In Buschehr, wo das einzige Atomkraftwerk des Landes steht, hat es einem Medienbericht zufolge am Sonntag eine „heftige Explosion“ gegeben. Die Explosion sei mehrere Stunden nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen zu hören gewesen, berichtete die Tageszeitung „Schargh“. Die Nachrichtenagentur Fars berichtete ihrerseits, dass die israelische Armee zwei Ziele in der Stadt Buschehr angegriffen habe.
In Buschehr befindet sich ein Atomkraftwerk, das seit September 2011 in Betrieb ist. Zwei weitere Reaktoren befinden sich derzeit mit russischer Hilfe im Bau.
13:47 Uhr
Arabische Staaten sind besorgt
Die arabische Welt ist besorgt, dass der Konflikt sich ausweitert. Das Golfemirat Katar, auf dessen Staatsgebiet sich der größte US-Luftwaffenstützpunkt im Nahen Osten befindet, warnte vor „katastrophalen Konsequenzen“ für die Region und die ganze Welt. Die Regionalmacht Saudi-Arabien äußerte „große Sorgen“ angesichts der Vorgänge.
Viele arabische Staaten riefen zu einer Rückkehr zu Verhandlungen auf. Die ägyptische Regierung warnte vor dem „gefährlichen Nachspiel“ des Kriegseintritts der USA und rief zu einer diplomatischen Lösung auf.
Der libanesische Präsident Joseph Aoun, der als den USA nahestehend gilt, drängte Washington und Teheran dazu, Verhandlungen aufzunehmen und Stabilität in der Region wiederherzustellen. Die Vereinigten Arabischen Emirate forderten „ein sofortiges Ende der Eskalation“.
Der Oman, der vor dem Beginn des Krieges bei den Atomverhandlungen zwischen Teheran und Washington als Vermittler gedient hatte, nannte das Vorgehen der USA illegal. Die irakische Regierung bezeichnete die US-Angriffe als „eine schwerwiegende Bedrohung für Frieden und Sicherheit im Nahen Osten“.
13:24 Uhr
Moskau fordert Reaktion des UN-Sicherheitsrates
Russland verurteilt die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen: „Die unverantwortliche Entscheidung, das Gebiet eines souveränen Staates mit Raketen und Bomben anzugreifen, mit welchen Argumenten auch immer, verletzt das Völkerrecht auf eklatante Art und Weise“, erklärte das russische Außenministerium.
„Es zeigt sich bereits, dass eine gefährliche Eskalation begonnen hat, die mit einer weiteren Untergrabung der regionalen und globalen Sicherheit einhergeht“, hieß es weiter.
Die „verantwortungslose Entscheidung“ der USA den Iran zu bombardieren, verstoße gegen das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen, teilte das russische Außenministerium in Moskau mit.
Der UN-Sicherheitsrat müsse darauf reagieren. Der Angriff habe auch der Nichtverbreitung von Atomwaffen einen Schaden zugefügt. Moskau erwarte daher eine klare Reaktion der internationalen Atomenergieorganisation IAEA.
China wirft den USA vor, den Konflikt im Nahen Osten anzuheizen. Peking verurteile die Angriffe „aufs Schärfste“, erklärte das chinesische Außenministerium am Sonntag. Die Attacken führten zu einer Eskalation der „Spannungen im Nahen Osten“, hieß es weiter. „China ruft alle Konfliktparteien, vor allem Israel dazu auf, das Feuer so schnell wie möglich einzustellen.“
Wie groß die Schäden an den Anlagen nach den US-Angriffen sind, ist derzeit unklar.
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi lehnt nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran Verhandlungen mit den USA ab.
„Mein Land wurde angegriffen, es wurde angegriffen, und wir müssen auf der Grundlage unseres legitimen Rechts auf Selbstverteidigung reagieren, und das werden wir so lange tun, wie es nötig und erforderlich ist.“ Diplomatische Gespräche seien „irrelevant“, da Israel und die USA den Iran zuvor mitten in solchen Gesprächen angegriffen hätten.
Die USA hätten „eine sehr dicke rote Linie“ überschritten und die Diplomatie „in die Luft gesprengt“, erklärte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Sonntag in Istanbul.
Sein Land werde sich „mit allen notwendigen Mitteln“ wehren. Zudem kündigte der Außenminister an, am Montag in Moskau Russlands Präsident Wladimir Putin zu treffen.
„Es gibt keine rote Linie, die sie noch nicht überschritten haben“, sagte Araghtschi am Rande eines Treffens der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in der türkischen Metropole Istanbul. „Und die letzte und gefährlichste war vergangene Nacht.
„Die Islamische Republik wird weiter ihr Territorium, ihre Souveränität, ihre Sicherheit und ihr Volk mit allen notwendigen Mitteln verteidigen – nicht nur gegen die militärische Aggression der USA, sondern auch gegen die rücksichtslosen und rechtswidrigen Handlungen des israelischen Regimes“, fügte Araghtschi hinzu.
Der iranische Außenminister kündigte zudem an, dass er nach Moskau reisen und dort am Montag Kreml-Chef Putin zu „Konsultationen“ treffen wolle.
Ein Gebäude, das von einem neuen iranischen Raketenangriff getroffen wurde (22. Juni 2025 in Tel Aviv, Israel). Israel wurde von einer neuen Welle Luftangriffe getroffen, nachdem die USA Atomanlagen bombardiert hatten.
Foto: Erik Marmor/Getty Images
11:45 Uhr
Huthi im Jemen: US-Angriffe auf Iran sind „Kriegserklärung“
Die Huthi-Rebellen im Jemen haben die US-Angriffe als „Kriegserklärung“ bezeichnet. „Wir erklären unsere volle Unterstützung für das brüderliche iranische Volk“, erklärte die pro-iranische Huthi-Führung am Sonntag. Die Huthis bekräftigten zudem ihre Drohung mit weiteren Angriffen auf US-Schiffe im Roten Meer.
Die Huthis bezogen sich damit auf eine Drohung, die Huthi-Militärsprecher Jahja Saree zuvor ausgesprochen hatte. Darin hieß es, die pro-iranische Miliz werde die US-Schiffe „ins Visier nehmen, wenn sich die Vereinigten Staaten auf einen Angriff und eine Aggression gegen den Iran mit dem israelischen Feind einlassen“.
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09:59 Uhr
Araghchi: „Der Iran behält sich alle Optionen vor“
„Die Ereignisse von heute Morgen sind empörend und werden ewige Konsequenzen haben“, sagte der iranische Außenminister Abbas Araghchi und nannte die US-Angriffe eine „schwere Verletzung“ der UN-Charta, des Völkerrechts und des Atomwaffensperrvertrags.
„Der Iran behält sich alle Optionen vor, um seine Souveränität, Interessen und sein Volk zu verteidigen“, postete Araghchi auf X.
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Laut Berichten setzten die USA Tarnkappenbomber ein. (Archivbild)
Foto: Staff Sgt. Joshua Hastings/U.S. Air Force via AP/dpa
09:48 Uhr
IAEA-Krisensitzung am Montag
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas alle beteiligten Parteien zur Zurückhaltung aufgerufen.
„Ich fordere alle Seiten dazu auf, sich zurückzuhalten, zum Verhandlungstisch zurückzukehren und eine weitere Eskalation zu vermeiden“, schrieb Kallas im Onlinedienst X.
Die EU-Außenminister berate am Montag über die Lage im Nahen Osten. Rufe nach Diplomatie gab es auch aus Deutschland und der EU. So schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei X, dass für den Iran der Moment gekommen sei, „sich um eine glaubwürdige diplomatische Lösung zu bemühen“. Der Verhandlungstisch sei der einzige Ort, um diese Krise zu beenden.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) rief den Iran unterdessen auf, sofort Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen.
08:45 Uhr
Israelische Armee meldet neue Angriffe auf Ziele im Westen des Iran
Die israelische Armee verkündete eine neue Welle von Angriffen auf Ziele im Westen des Iran. Die Luftwaffe führe „eine Reihe von Angriffen auf militärische Ziele“ aus, erklärte die Armee im Onlinedienst X.
Zuvor seien bei Angriffen Abschusseinrichtungen für Raketen sowie Soldaten der iranischen Armee getroffen worden.
Der Iran hatte in einer ersten Reaktion am Sonntag neue Raketenangriffe auf Israel durchgeführt. Laut Medienberichten sollen iranische Raketen Nord- und Zentralisrael getroffen haben – darunter Haifa und Tel Aviv.
07:25 Uhr
Jemen „wird offiziell in den Krieg eintreten“
„Der Jemen wird offiziell in den Krieg eintreten“, wie die jemenitischen Streitkräfte in einem Beitrag auf X bekannt machten. Darin heißt es weiter: „Halten Sie Ihre Schiffe von unseren Hoheitsgewässern fern.“
Zuvor hatte die proiranische Huthi-Miliz im Jemen den USA im Fall einer Beteiligung am Krieg zwischen dem Iran und Israel bereits mit der Fortsetzung ihrer Angriffe auf US-Schiffe im Roten Meer gedroht.
Die Miliz werde „ihre Schiffe und Kriegsschiffe im Roten Meer ins Visier nehmen, wenn sich die Vereinigten Staaten auf einen Angriff und eine Aggression gegen den Iran mit dem israelischen Feind einlassen“, sagte Huthi-Militärsprecher Jahja Saree in einer Videobotschaft.
06:57 Uhr
Neuer iranischer Raketenangriff auf Israel
Wenige Stunden nach den US-Bombardierungen im Iran haben die iranischen Revolutionsgarden erneut Raketen auf Israel gefeuert.
Bei der Attacke wurden etwa 30 Raketen eingesetzt, wie Irans staatlicher Rundfunk berichtete. Die Revolutionsgarden hatten zuletzt am Freitag ballistische Raketen auf Israel gefeuert und dabei Ziele in der Mittelmeerstadt Haifa getroffen.
Laut dem israelischen Rettungsdienst Magen David Adom (MDA) wurden mindestens 16 Menschen verletzt. Alle Verletzten seien ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es in einer Erklärung des Rettungsdienstes. In Zentrum von Tel Aviv wurde Aufnahmen des israelischen Senders Kan 11 zufolge ein mehrstöckiges Gebäude getroffen.
Eines der Gebäude, die bei einem iranischen Angriff im Gebiet Ramat Aviv in Tel Aviv am 22. Juni 2025 beschädigt wurde. Mindestens 16 Menschen wurden verletzt.
Foto: Jack Guez/AFP via Getty Images
Mehrere Wohngebäude seien bei den Raketenangriffen beschädigt und manche auch zerstört worden, erklärte MDA. Die israelische Polizei meldete Einsätze an mindestens zwei Einschlägen, einen in Haifa im Norden des Landes und einen in Ness Ziona, im Süden von Tel Aviv.
Die genauen Ziele oder Standorte von Angriffen unterliegen in Israel einer strikten Militärzensur und werden nicht immer im Detail veröffentlicht.
06:44 Uhr
Iranische Behörden: Keine erhöhten Strahlenwerte nach US-Angriffen auf Atomanlagen
Nach den US-Angriffen auf wichtige Atomanlagen im Iran sind den dortigen Behörden zufolge keine erhöhten Strahlenwerte gemessen worden.
Es seien „keine Anzeichen für eine Kontamination festgestellt“ worden, erklärte das der iranischen Atomenergiebehörde unterstellte Nationale Zentrum für das Nukleare Sicherheitssystem. Es bestehe daher „keine Gefahr“ für die rund um die Anlagen lebenden Menschen.
Auch jenseits des Persischen Golfs folgte Entwarnung. „In Folge der US-Angriffe auf Irans Atomanlagen wurden keine radioaktiven Auswirkungen auf die Umwelt des Königreichs und der arabischen Golfstaaten entdeckt“, erklärte die saudiarabische Atomkommission im Onlinedienst X.
Die Anlage Fordo liegt etwa 100 Meter tief unter der Erde. Es ist unklar, ob bei einer schweren Bombardierung radioaktive Strahlung aus der Anlage austritt.
Wärmebilder von NASA-Satelliten zeigten unterdessen auffällige Wärmequellen, die auf Brände infolge der Bombardierung bei der Anlage hindeuten.
06:39 Uhr
Israel riegelt erneut seinen Luftraum ab
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat Israel seinen Luftraum erneut gesperrt. Der Luftraum des Landes sei „aufgrund der jüngsten Entwicklungen für Ein- und Ausflüge geschlossen“, teilte die israelische Luftfahrtbehörde am Sonntag mit. Die Grenzübergänge auf dem Landweg nach Ägypten und Jordanien seien „normal in Betrieb“.
Israel hatte seinen Luftraum am 13. Juni nach seinem Angriff auf den Iran geschlossen. Am Freitag öffnete das Land den Luftraum wieder für Flüge zur Rückholung von im Ausland gestrandeten Israelis.
UN-Generalsekretär António Guterres hat sich nach den US-Luftangriffen auf die iranischen Atomanlagen besorgt geäußert. Die Angriffe seien „eine gefährliche Eskalation in einer Region am Rande des Abgrunds und eine direkte Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit in der Welt“, erklärte Guterres am Samstag (Ortszeit). „In dieser gefährlichen Stunde ist es entscheidend, eine Spirale des Chaos zu vermeiden“, warnte er.
Weiter sagte Guterres: „Es gibt keine militärische Lösung. Der einzige Weg nach vorne ist die Diplomatie. Die einzige Hoffnung ist Frieden.“
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dagegen gratulierte Trump zu dem „gewagten“ Angriff auf die wichtigen iranischen Atomanlagen. Dank Trump stehe der Nahe Osten an einem „historischen Wendepunkt“, der die Region „in eine Zukunft des Wohlstands und des Friedens führen“ könne, sagte Netanjahu am Sonntag in einer Videobotschaft.
Israel habe im Krieg gegen den Iran „wahrlich Erstaunliches geleistet“, sagte Netanjahu weiter. „Doch bei der Aktion heute Nacht gegen die iranischen Nuklearanlagen war Amerika unvergleichlich.“
Israels UN-Botschafter Danny Danon schrieb in einem Post auf der Plattform X: „Präsident Trump hat heute bewiesen, dass „Nie wieder“ nicht nur ein Slogan ist, sondern eine Politik.“
06:16 Uhr
Irans Außenminister droht nach US-Angriff mit Konsequenzen
Irans Außenminister Abbas Araghtschi hat nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mit Konsequenzen gedroht. „Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben“, schrieb der Minister auf der Plattform X.
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi droht den USA.
Foto: Khalil Hamra/AP/dpa
Araghtschi erklärte weiter, der Iran behalte sich im Einklang mit der UN-Charta und dem Recht auf legitime Selbstverteidigung alle Optionen vor, um seine Souveränität, seine Interessen und sein Volk zu schützen.
Zugleich beantragte der Iran eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Die Angriffe auf die iranischen Nuklearanlagen seien „vorsätzlich, geplant und unprovoziert“ gewesen, heißt es in einem Schreiben an die Uno. Angesichts der „brutalen und kriminellen Handlungen“ der USA werde der Sicherheitsrat aufgefordert, unverzüglich eine Dringlichkeitssitzung einzuberufen.
06:16 Uhr
Trump droht Iran mit weiteren Angriffen
Nach den US-Luftangriffen auf die iranischen Atomanlagen hat Präsident Donald Trump dem Land mit weiteren Angriffen gedroht. „Es wird entweder Frieden geben oder eine Tragödie für den Iran, die weitaus größer ist als das, was wir in den vergangenen acht Tagen erlebt haben“, sagte Trump am Samstag (Ortszeit) in einer Fernsehansprache an die Nation.
Trump sagte weiter, durch die US-Angriffe seien die wichtigsten nuklearen Anreicherungsanlagen des Iran „vollständig und total zerstört worden“. Es seien aber noch viele Ziele übrig. Wenn Iran nicht schnell Frieden schließe, würden die USA diese ins Visier nehmen.
05:55 Uhr
Iranische Behörde: Iran wird nukleare Aktivitäten trotz US-Angriffen fortsetzen
Der Iran will nach Angaben seiner Atomenergiebehörde seine nuklearen Aktivitäten trotz der US-Angriffe auf wichtige Anlagen fortsetzen. Sie werde „trotz der bösen Machenschaften ihrer Feinde (…) nicht zulassen, dass der Weg der Entwicklung“ des iranischen Atomprogramms „aufgehalten“ werde, hieß es am Sonntag in einer von den staatlichen Medien veröffentlichten Erklärung der Behörde.
Die US-Angriffe auf die iranischen Urananreicherungsanlagen Isfahan, Natans und Fordo „im Morgengrauen“ bezeichnete die Behörde als „barbarisch“.
Die USA hatten am Samstag gezielte Angriffe auf drei iranische Atomanlagen ausgeführt und damit in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen. Teheran hatte im Falle eines Eingreifens der USA in den Krieg mit Israel mit Angriffen auf US-Streitkräfte im Nahen Osten gedroht.
05:38 Uhr
USA bombardieren iranische Atomanlagen
Die USA haben nach Angaben des Weißen Hauses drei Atomanlagen im Iran angegriffen. Dabei gehe es um die Anlagen Fordo, Natanz und Isfahan, wie die US-Regierung über verschiedene Kanäle mitteilte.
US-Präsident Donald Trump sprach von einem „erfolgreichen Angriff“. Die drei wichtigen iranischen Atomanlagen seien „komplett“ zerstört worden. Alle Flugzeuge befänden sich mittlerweile wieder außerhalb des iranischen Luftraums, so der US-Präsident am Samstagabend (US-Ostküstenzeit).
Auf Fordo sei „eine volle Bombenladung“ abgeworfen worden. Alle Flugzeuge seien sicher auf dem Heimweg. „Herzlichen Glückwunsch an unsere großartigen amerikanischen Krieger, es gibt keine andere Armee auf der Welt, die so etwas hätte tun können“. Der US-Präsident ergänzte, jetzt sei die „Zeit für Frieden“.
Laut US-Medienberichten waren an den Angriffen auch B-2-Bomber involviert. Die können bunkerbrechende Bomben transportieren, die vor ihrer Detonation tief in den Boden eindringen. Die Atomanlage Fordo, die Trump besonders hervorgehoben hatte, befindet sich etwa 95 Kilometer südwestlich von Teheran in einem Berghang und hat ein Tunnelsystem, das 60 bis 90 Meter unter die Erde reichen soll.
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Die USA haben am Samstag B2-Tarnkappenbomber verlegt – und damit Spekulationen über eine mögliche Beteiligung der USA an den israelischen Angriffen auf Irans Atomanlagen weiter angeheizt.
Mehrere B2-Bomber seien in der Nacht (Ortszeit) von einem Stützpunkt im Zentrum der Vereinigten Staaten gestartet und später zusammen mit Luftbetankungsflugzeugen vor der Küste Kaliforniens gesichtet worden, wo sie den Pazifik überflogen, wie die „New York Times“ berichtete.
Auch Daten spezialisierter Flugzeug-Tracking-Websites zeigten eine Verlegung der Flugzeuge.
Der B2-Bomber kann die bunkerbrechende Bombe GBU-57 transportieren – eine 13.607 Kilogramm schwere Sprengladung, die mehr als 60 Meter tief in den Boden eindringen kann, bevor sie detoniert.
19:34 Uhr
Peseschkian: Iran wird Atomprogramm „unter keinen Umständen“ aufgeben
Der Iran wird nach den Worten seines Präsidenten Massud Peseschkian sein Atomprogramm „unter keinen Umständen“ einstellen.
„Wir sind bereit, zu verhandeln und zusammenzuarbeiten, um Vertrauen im Bereich der friedlichen nuklearen Aktivitäten aufzubauen“, sagte Peseschkian der amtlichen Nachrichtenagentur Irna zufolge bei einem Telefonat mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. „Wir sind jedoch unter keinen Umständen dazu bereit, unser Atomprogramm vollständig einzustellen“, fügte der Präsident den Berichten zufolge hinzu.
Mit Blick auf die anhaltende „Aggression“ Israels drohte Peseschkian eine „noch verheerendere“ Reaktion des Iran an.
17:36 Uhr
IAEA bestätigt: Israels Streitkräfte haben Zentrifugenfabrik im Iran getroffen
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat bestätigt, dass bei dem jüngsten Angriff Israels auf den Iran eine Produktionsstätte für Zentrifugen der Atomanlage Isfahan getroffen wurde.
„Wir kennen diese Anlage gut. An diesem Standort befand sich kein nukleares Material, daher wird der Angriff keine Folgen für die Strahlenbelastung der Umwelt haben“, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi am Samstag laut einer Erklärung der Organisation mit Sitz in Wien mit.
11:46 Uhr
Altkanzlerin Merkel: Israel muss sich wehren können
Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Angriffe Israels auf den Iran verteidigt.
Wenn die Existenz eines Landes von der radikalislamischen Hamas oder vom Iran in Frage gestellt werde, „ist das ja völkerrechtlich nicht so ganz einfach zu beantworten“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung”.
„Wenn die einen erklären dürfen, sie wollen den Staat Israel auslöschen, muss der Staat Israel sich dagegen wehren können.“
11:00 Uhr
Israels Außenminister: Iran täuscht die Welt
„Wir werden nicht zulassen, dass der Iran wie Nordkorea wird. Der Iran hat versucht, den Weg Nordkoreas einzuschlagen, weil er glaubt, dass die Sicherheit seines Regimes durch Atomwaffen gewährleistet wird. Aber wir werden das im Iran nicht zulassen“, so Israels Außenminister Saar in einem Interview mit dem japanischen Fernsehsender NHK.
Auf die Frage, ob Israel bereit sei, eine diplomatische Lösung im Konflikt mit dem Iran zu akzeptieren, sagte Saar: „Persönlich glaube ich nicht, dass der Iran eine (diplomatische) Lösung anstrebt. Der Iran versucht, die internationale Gemeinschaft zu täuschen“.
10:53 Uhr
Israel meldet Tötung von Irans Verbindungsmann mit Hamas
„Israelische Kampfflugzeuge haben in dem Gebiet um Ghom den Kommandanten des Palästina-Korps der Kuds-Truppen und entscheidenden Koordinator zwischen dem iranischen Regime und der Terrororganisation Hamas, Said Isadi, getroffen und eliminiert“, sagte die israelische Armee am Samstag.
10:22 Uhr
Irans Außenminister zu Gipfel in Istanbul eingetroffen
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi ist in Istanbul eingetroffen, um an einer Sitzung des Außenministerrats der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) teilzunehmen.
Auf Vorschlag des Irans würden bei dem Treffen insbesondere die israelischen Angriffe auf den Iran im Mittelpunkt stehen, sagte Araghtschi. Er werde am Rande des Gipfels auch Gespräche mit offiziellen Repräsentanten führen, sagte er dem Portal zufolge ohne genauere Details zu nennen.
Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu werden zu dem zweitägigen Gipfel hunderte Teilnehmer erwartet. Darunter seien 43 Minister und auch einige stellvertretende Minister.
Unter den Teilnehmern seien auch hochrangiger Vertreter internationaler Organisationen, wie den Vereinten Nationen oder der Arabischen Liga.
Am Freitag hatte Araghtschi bereits in Genf mit seinen europäischen Amtskollegen Johann Wadephul (Deutschland), Jean-Noël Barrot (Frankreich) und David Lammy (Großbritannien) Chancen für diplomatische Lösungen ausgelotet.
An den Gesprächen nahm auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas teil. Im Anschluss teilten sie mit, die Verhandlungen fortsetzen zu wollen.
8:17 Uhr
Israel greift Atomanlage Isfahan an
Die israelische Armee hat den iranischen Nachrichtenagenturen Fars und Mehr zufolge die Atomanlage Isfahan im Zentrum des Iran angegriffen.
Bei dem Angriff im Morgengrauen seien „keine giftigen Materialien ausgetreten“, zitierten die Nachrichtenagenturen am Samstag einen örtlichen Beamten.
Die meisten Explosionen hätten im Zusammenhang mit der Luftabwehr gestanden.
Bei den Angriffen auf „zwei Produktionsstätten für Zentrifugen“ sei „ein schwerer Schlag gegen die Kapazitäten des Iran für die Produktion von Zentrifugen“ ausgeübt worden, erklärte die israelische Armee.
Israel hat in Isfahan nach eigenen Angaben eine Fabrik für Uran-Zentrifugen angegriffen (Archivbild).
Foto: epa/EPA/dpa
7:25 Uhr
Angriff auf Hisbollah-Standort im Südlibanon
Die israelische Marine hat nach Angaben der Armee einen Standort der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon angegriffen.
„Über Nacht hat ein Schiff der israelischen Marine einen Standort für Terrorinfrastruktur der Radwan-Einheit der Hisbollah in dem Gebiet um Nakura im Südlibanon getroffen“, erklärte die israelische Armee am Samstag. Der Standort habe gegen das Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hisbollah verstoßen.
„Geduld mit den Terroristen verloren”
Am Freitag hatte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz die Hisbollah vor einem Eingreifen in den Krieg zwischen dem Iran und Israel gewarnt. Er rate der Miliz, „vorsichtig zu sein und zu verstehen, dass Israel die Geduld mit den Terroristen, die es bedrohen, verloren hat.“ Zuvor hatten bereits die USA die Hisbollah vor einem Eingreifen gewarnt.
Hisbollah-Chef Naim Kassem hatte am Donnerstag erklärt, seine Miliz werde „so handeln, wie sie es für angemessen hält“. Die Hisbollah sei „nicht neutral“ in dem Konflikt zwischen den beiden verfeindeten Ländern, sagte er.
6:49 Uhr
Wagenknecht warnt vor drittem Weltkrieg und Flüchtlingsstrom
Die Vorsitzende des BSW, Sahra Wagenknecht, warnt vor einer Ausweitung des Kriegs Israels gegen den Iran. „Mit einem Kriegseintritt der USA droht eine weitere Eskalation, die in einen Dritten Weltkrieg münden kann“, sagte die Politikerin dem „Stern“.
Die BSW-Vorsitzende bezeichnete es als „verantwortungslos“, dass die Bundesregierung die Gefahr der Eskalation unterschätze und die Folgen für Deutschland ausblende. Dies betreffe auch die Migration.
„Wir müssten wieder mit einem riesigen Flüchtlingsstrom nach Deutschland rechnen, der die Krise 2015/16 deutlich übertrifft“, sagte Wagenknecht.
„Deutschland muss mit Frankreich und anderen europäischen Ländern jetzt diplomatisch alles unternehmen, um Trump von einem Eingreifen im Iran abzubringen.“
6:35 Uhr
22 Festnahmen im Iran wegen Spionage für Israel
Im Iran sind nach Angaben der Polizei in der Provinz Ghom südlich von Teheran seit Beginn des Kriegs mit Israel 22 Menschen wegen des Vorwurfs der „Spionage zugunsten Israels“ festgenommen worden. Dies meldete die Nachrichtenagentur Fars am Samstag unter Berufung auf den Polizeigeheimdienstchef der Provinz.
6:04 Uhr
Israel meldet weitere Angriffe auf militärische Ziele im Iran
Am neunten Tag des Kriegs zwischen dem Iran und Israel hat die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben erneut Lager und Abschusseinrichtungen für Raketen angegriffen. Attackiert worden seien in der Nacht auf Samstag Ziele im Zentrum des Iran, erklärte die Luftwaffe.
Außenminister Gideon Saar zufolge ist es der israelischen Armee mit ihren bisherigen Angriffen bereits gelungen, die iranische Führung bei ihrem Weg zur Atombombe um mehrere Jahre zurückzuwerfen.
Dem israelischen Außenministerium zufolge schlug derweil eine iranische Rakete in einem Krebsforschungszentrum nahe Tel Aviv ein.
Eine iranische Rakete schlug dem Außenministerium zufolge „direkt“ in einem Gebäude des Weizmann-Instituts für Krebsforschung in Rechovot südlich der Küstenmetropole Tel Aviv ein. Ein weiteres, noch nicht in Betrieb genommenes Gebäude sei ebenfalls zerstört worden, schrieb das Ministerium im Onlinedienst X. Israelische Rettungskräfte machten zunächst keine Angaben zu Verletzten.
Saar: „Alle diplomatischen Bemühungen bisher waren nicht erfolgreich.“
Israels Außenminister Saar sagte indes in einem Videointerview mit der „Bild“-Zeitung zum bisherigen Verlauf des Kriegs gegen den Iran, laut den seiner Regierung vorliegenden Einschätzungen habe das israelische Militär die Möglichkeit für den Iran, „eine Atombombe zu erlangen, bereits um mindestens zwei oder drei Jahre verzögert“.
Zu den weiteren Zielen des israelischen Vorgehens sagte der Außenminister: „Wir werden nicht aufhören, bis wir alles getan haben, was möglich ist, um diese Bedrohung zu beseitigen.“
Auf die Frage, ob ein Regierungswechsel im Iran zu den Zielen seines Landes gehöre, sagte Saar: „Das Sicherheitskabinett hat bislang keinen Regimewechsel als Ziel in diesem Krieg definiert. Zumindest bisher nicht.“
Für die derzeitigen Bemühungen um eine diplomatische Lösung sieht Saar unterdessen nach eigenen Angaben geringe Erfolgsaussichten. „Ich glaube nicht besonders an Diplomatie mit dem Iran“, sagte Saar weiter. „Alle diplomatischen Bemühungen bisher waren nicht erfolgreich.“
20. Juni
22:49 Uhr
Trump: „Europa wird nicht in der Lage sein, dabei zu helfen.“
„Der Iran will nicht mit Europa reden. Sie wollen mit uns reden“, sagte Trump am Freitag in Morristown im Bundesstaat New Jersey zu Journalisten. „Europa wird nicht in der Lage sein, dabei zu helfen.“
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU), seine Kollegen aus Frankreich und Großbritannien sowie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hatten am Freitag in Genf den iranischen Chefdiplomaten Abbas Araghtschi getroffen.
Ziel war eine Rückkehr zu einer Verhandlungslösung eine Woche nach Beginn des Kriegs zwischen Israel und dem Iran, insbesondere mit Blick auf das iranische Atomprogramm.
Wadephul sagte im Anschluss an das Treffen, das „gute Ergebnis“ sei, „dass wir den Raum verlassen mit dem Eindruck, dass die iranische Seite grundsätzlich bereit ist, über alle wichtigen Fragen weiter zu sprechen“.
20:52 Uhr
Erdbeben erschüttert Iran mitten im Krieg
Mitten im Krieg mit Israel hat im Iran die Erde gebebt. Das Beben in der Provinz Semnan gut 150 Kilometer von der Hauptstadt Teheran entfernt hatte eine Stärke von 5,1 und ereignete sich in einer Tiefe von rund zehn Kilometern, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte.
Irans staatliche Nachrichtenagentur berichtete hingegen von einem Beben der Stärke 5,5. Berichte über Schäden oder Opfer lagen zunächst nicht vor. Das Erdbeben trifft das Land mitten im Krieg und angesichts einer nahezu vollständigen Internetsperre seitens der Behörden.
Immer wieder gibt es schwere Erschütterungen in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einer verheerenden Erdbebenserie im Nachbarland Afghanistan kamen im Herbst 2023 laut den Vereinten Nationen mehr als 1.500 Menschen ums Leben.
19:05 Uhr
USA verschärfen Sanktionen gegen den Iran
Angesichts des Krieges zwischen dem Iran und Israel hat die US-Regierung ihre Sanktionen gegen Teheran verschärft. Die neuen Maßnahmen richteten sich gegen ein Individuum und acht Unternehmen, die „Maschinen für die iranische Verteidigungsindustrie“ beschafft und umgeschlagen hätten, erklärte das US-Finanzministerium am Freitag.
Von den neuen Sanktionen betroffen sind unter anderen das iranische Unternehmen Towse Sanaye Nim Resanaye Tarashe sowie die Reederei Unico Shipping Co, die ihren Sitz in Hongkong hat. US-Finanzminister Scott Bessent erklärte, Washington ziele mit den Sanktionen auf Teherans Fähigkeit ab, Waffen herzustellen, „die die regionale Stabilität und globale Sicherheit gefährden“.
In einem weiteren Maßnahmenpaket verhängte das US-Finanzministerium zudem Sanktionen gegen die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen. Hiervon betroffen sind vier Individuen sowie zwölf Unternehmen und zwei Schiffe, die Erdöl und andere illegale Güter zur Unterstützung der Gruppe in den Jemen transportiert hatten. Laut Bessent sind die Maßnahmen die „bislang bedeutendsten gegen die Miliz“.
18:27 Uhr
Deutsche Luftwaffe fliegt 64 Deutsche aus Israel aus
Die Bundesregierung hat am Freitag 64 Deutsche aus Israel ausgeflogen. Wie das Bundesverteidigungsministerium und das Auswärtige Amt am frühen Abend mitteilten, wurden die Bundesbürger mit zwei Maschinen der Luftwaffe vom Typ Airbus A400M im Rahmen einer „diplomatischen Abholung“ ausgeflogen.
An Bord befanden sich demnach vor allem „Familien mit Kindern und andere vulnerable Personen“.
17:06 Uhr
Großbritannien und die Schweiz ziehen Botschaftspersonal aus dem Iran ab
Großbritannien und die Schweiz haben wegen des Krieges zwischen Israel und dem Iran ihr Botschaftspersonal aus Teheran abgezogen. „Angesichts der derzeitigen Sicherheitslage haben wir die Vorsichtsmaßnahme ergriffen, vorübergehend unsere britischen Mitarbeiter aus dem Iran abzuziehen“, erklärte das britische Außenministerium am Freitag. Die Botschaft werde aber aus der Ferne weiter betrieben.
17:04 Uhr
Schweiz: Werden unsere Aufgaben als Schutzmacht für die amerikanischen Interessen im Iran erfüllen
Das Schweizer Außenministerium erklärte, angesichts der „Intensität der militärischen Operationen im Iran und der äußerst instabilen Lage“ sei beschlossen worden, die Botschaft in Teheran vorübergehend zu schließen. „Das Auslandspersonal hat das iranische Staatsgebiet verlassen und befindet sich in Sicherheit. Sobald es die Lage erlaubt, werden die Mitarbeitenden nach Teheran zurückkehren.“
Das Ministerium erklärte zugleich, die Schweiz werde weiterhin „ihre Aufgaben als Schutzmacht für die amerikanischen Interessen im Iran“ erfüllen. Weil Washington und Teheran keine diplomatischen Beziehungen unterhalten, vertritt die Schweiz stellvertretend die US-Interessen im Iran.
16:19 Uhr
Tausende Menschen demonstrieren gegen Israel
Im Iran und in anderen Ländern der Region sind am Freitag tausende Menschen gegen Israel und für die iranische Führung auf die Straße gegangen. Demonstranten in Teheran hielten Bilder getöteter iranischer Militärchefs hoch und schwenkten Fahnen des Iran und der pro-iranischen, libanesischen Hisbollah-Miliz. Auch im Nachbarland Irak in der Hauptstadt Bagdad demonstrierten Tausende gegen Israels Angriffe auf den Iran.
In der libanesischen Hauptstadt Beirut versammelten sich hunderte Anhänger der Hisbollah und schwenkten Fahnen der Miliz, des Iran und des Libanon. In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa organisierte die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz eine Demonstration mit zehntausenden Teilnehmern, wie Huthi-Medien berichteten.
13:24 Uhr
Schiff mit 1.500 im Ausland gestrandeten Israelis in Israel angekommen
Ein Schiff mit Hunderten wegen des Iran-Israel-Krieges im Ausland gestrandeten Israelis ist am Freitag in Israel angekommen. „Ein Passagierschiff, das Israelis aus dem Hafen von Limassol in Zypern bringt, hat heute mit 1.500 Israelis an Bord im Hafen Aschdod angedockt“, erklärte die israelische Armee. Das Schiff sei von einem israelischen Marineboot begleitet worden.
Nach Ausbruch des Krieges mit dem Iran vor rund einer Woche hatte Israel seinen Luftraum geschlossen. Nach Angaben des israelischen Transportministeriums waren dadurch 100.000 bis 150.000 Israelis im Ausland gestrandet.
11:48 Uhr
Israels Verteidigungsminister warnt Hisbollah vor Eingreifen in Iran-Israel-Krieg
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die pro-iranische Hisbollah vor einem Eingreifen in den Krieg zwischen dem Iran und Israel gewarnt. Er rate der Miliz, „vorsichtig zu sein und zu verstehen, dass Israel die Geduld mit den Terroristen, die es bedrohen, verloren hat“, erklärte Katz am Freitag. „Sollte es Terrorismus geben, wird es keine Hisbollah mehr geben.“ Zuvor hatten bereits die USA die Hisbollah vor einer Einmischung in den Krieg zwischen Iran und Israel gewarnt.
Hisbollah-Chef Naim Kassem hatte am Donnerstag erklärt, seine Miliz werde „so handeln, wie sie es für angemessen hält“. Die Hisbollah sei „nicht neutral“ in dem Konflikt zwischen den beiden verfeindeten Ländern, erklärte er.
10:53 Uhr
Iran schließt Verhandlungen mit den USA während israelischer Angriffe aus
Der Iran macht ein Ende der israelischen Angriffe zur Vorbedingung für mögliche Verhandlungen mit den USA. „Die Amerikaner haben wiederholt Botschaften geschickt, in denen sie ernsthaft zu Verhandlungen aufriefen“, sagte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Freitag im Staatsfernsehen. „Aber wir haben deutlich gemacht, dass es keinen Platz für Diplomatie und Dialog gibt, solange die Aggression nicht aufhört.“
Araghtschi wird am Freitag zu Gesprächen mit Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) und seinen Kollegen aus Großbritannien und Frankreich in Genf erwartet. Nach Angaben aus europäischen Verhandlungskreisen soll es bei dem Treffen um eine Verhandlungslösung für das iranische Atomprogramm gehen. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas wird ebenfalls daran teilnehmen.
08:44 Uhr
Kanzleramtschef: Müssen jede Chance auf diplomatische Lösung nutzen
Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) hat mit Blick auf den Krieg zwischen dem Iran und Israel dazu aufgerufen, die Suche nach diplomatischen Lösungen fortzusetzen.
Es sei „ungeheuer wichtig, dass man versucht, jeden Gesprächsfaden, den es gibt, auch tatsächlich aufzunehmen und weiterzuentwickeln“, sagte Frei am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“.
Genau dies versuche Bundesaußenminister Johann Wadephuhl (CDU), der am Freitag zusammen mit seinen seine Kollegen aus Frankreich und Großbritannien den iranischen Chefdiplomaten Abbas Araghtschi in Genf treffen will.
„Ich glaube, dass es richtig ist, auch in dieser aktuell sehr schwierigen Situation zu schauen, dass da ein Fenster für Diplomatie offen bleibt und dass es gelingen kann, den Konflikt auch mit anderen Mitteln zu lösen“, betonte Frei.
Zwar habe der Iran trotz der Atomverhandlungen in den vergangenen Jahren „parallel immer auch an der Entwicklung einer Atomwaffe gearbeitet“. Dennoch gelte weiterhin, „dass man jede auch nur kleinste Möglichkeit nutzen muss, um Chancen auszuloten, wieder zu einer friedlichen Verhandlungslösung zu kommen“.
08:26 Uhr
CDU-Außenpolitiker Gahler: Zwei israelische Minister sollen sanktioniert werden
Die Finanzminister Bezalel Smotrich und den Polizeiminister Itamar Ben-Gvir aus der israelischen Regierung würden nicht im langfristigen Interesse Israels agieren und sollten sanktioniert werden, so der CDU-Europaabgeordnete Michael Gahler, außenpolitischer Sprecher und Berichterstatter der EVP-Fraktion im Sicherheits- und Verteidigungsausschuss.
„Smotrich und Ben-Gvir haben sich seit Langem durch besonders extreme Äußerungen hervorgetan, nicht nur betreffend die Zukunft von Gaza, sie unterstützen aktiv die radikale Siedlerbewegung im Westjordanland und haben sich auch damit gegen eine Zweistaatenlösung gestellt“, sagte Gahler dem „Spiegel“.
Speziell diese beiden Minister „dienen mit dieser Haltung nicht den langfristigen Interessen Israels“.
Vorstellbar sei eine Einreisesperre oder das Einfrieren von deren Vermögen.„Ich bin einerseits gegen jegliche Boykottaufrufe gegen Israel, andererseits bin ich dafür, dass die EU die bestehenden Maßnahmen gegen Siedler-Produkte aus besetzten Gebieten im Westjordanland konsequent umsetzt“, so Gahler weiter.
Die Siedlungspolitik sei völkerrechtswidrig, Produkte von dort seien nicht „Made in Israel“ und sie können nicht vom privilegierten Marktzugang im Rahmen der bestehenden Vereinbarungen profitieren.
„Wir brauchen weiterhin gute Beziehungen nach Israel, sollten aber gezielt gegen die Akteure vorgehen, die eine Zweistaatenlösung immer weiter erschweren“, sagte Gahler.
08:05 Uhr
Laschet verteidigt Merz gegen Kritik an „Drecksarbeit“-Äußerung
Der CDU-Außenpolitiker Armin Laschet hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gegen Kritik an seiner „Drecksarbeit“-Äußerung im Israel-Iran-Krieg verteidigt.
„Ich muss ihm das schon zugutehalten – wenn er da etwas deutlicher spricht, vielleicht auch eine Kursänderung vornimmt, dann ist das gut“, sagte Laschet am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“.
„Das ist eine andere Sprache als bei Olaf Scholz“, lobte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages mit Blick auf den vorherigen SPD-Bundeskanzler. Merz sei „schon klarer“ bei seinen Erklärungsversuchen. „Insofern glaube ich, das, was er sagen wollte, stimmt.“
Merz hatte am Dienstag am Rande des G7-Gipfels in Kanada Israels Militäreinsatz gegen den Iran gewürdigt. „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle“, sagte der Kanzler . „Ich kann nur sagen, größten Respekt davor, dass die israelische Armee, die israelische Staatsführung, den Mut dazu gehabt hat, das zu machen.“
Die Äußerungen sorgten auch in Deutschland für Kritik, unter anderem vom Koalitionspartner SPD.
Laschet räumte ein, dass wahrscheinlich „weder der Bundeskanzler noch der Außenminister noch irgendeiner“ Israel vorab zu einem solchen Schlag geraten hätten. Die völkerrechtliche Diskussion helfe aber jetzt nicht weiter. „Wir sind jetzt mittendrin“, betonte Laschet. „Wir sind jetzt dabei, dass der Iran nach 20 Jahren Herumtaktieren endlich dazu kommt, auf die Atombombe zu verzichten.“
Zugleich warnte Laschet vor dem Versuch, einen Systemwechsel im Iran mit militärischen Mitteln herbeizuführen. „Kein vernünftiger Mensch in Europa ist dagegen, dass das Mullah-System verschwindet“, sagte der CDU-Politiker.
Die Frage sei nur, wie man dahin komme. „Das werden nicht die Israelis bestimmten können und auch nicht die Amerikaner, die militärisch eingreifen“, warnte Laschet. Er glaube, dass die iranische Zivilgesellschaft das Regime aus eigener Kraft stürzen könne.
07:52 Uhr
Israel bombardiert militärisches Forschungszentrum in Teheran
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ein militärisches Forschungszentrum und weitere Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran angegriffen.
In der Nacht zum Freitag sei eine Reihe von Angriffen im Zentrum von Teheran abgeschlossen worden, teilte die Armee mit.
Dabei seien „Produktionsstätten für militärische Raketen sowie der Sitz der SPND, der Organisation, die für die Forschung und Entwicklung des iranischen militärischen Atomprogramms zuständig ist“, teilte die Armee mit.
07:36 Uhr
Wadephul trifft Irans Außenminister
„Die Lage ist unglaublich angespannt, es ist kaum abzusehen, wie sich die nächsten Tage entwickeln“, sagte Außenminister Wadephul. Eins ist gewiss: „Israel wird sich immer auf Deutschland verlassen können“, so Wadephul. Bei Gesprächen am Freitag soll es um eine Verhandlungslösung für das iranische Atomprogramm gehen, wie aus europäischen Diplomatenkreisen verlautete.
Neben Wadephul und seinen Kollegen Jean-Noël Barrot und David Lammy wird auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas daran teilnehmen.
06:57 Uhr
Drohnenangriff aus dem Iran abgewehrt
Die israelische Luftabwehr hat nach Militärangaben in der Nacht wiederholte Drohnenangriffe aus dem Iran abgewehrt. Im Gebiet des Toten Meeres seien kurz nacheinander drei Drohnen abgefangen worden, teilte die Armee auf Telegram mit.
Zuvor hatten wieder die Warnsirenen geheult. Die Bevölkerung wurde angewiesen, bis auf Weiteres in den Schutzräumen zu bleiben.
06:36 Uhr
Britischer Außenminister hält eine diplomatische Lösung für möglich
Trotz der militärischen Eskalation hält der britische Außenminister David Lammy eine diplomatische Lösung im Atomstreit mit dem Iran noch immer für möglich. „Wir haben darüber gesprochen, wie der Iran einen Deal machen muss, um eine Verschärfung des Konflikts zu vermeiden“, sagte Lammy am Donnerstag laut einer Erklärung der britischen Botschaft in Washington nach Gesprächen mit seinem US-Kollegen Marco Rubio und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff.
Demnach gibt es „nun innerhalb der nächsten zwei Wochen ein Zeitfenster, um eine diplomatische Lösung zu erreichen“.
Die Lage im Nahen Osten sei „nach wie vor bedrohlich“, führte Lammy der Erklärung zufolge aus. Großbritannien und die USA seien „fest entschlossen, dass der Iran niemals eine Atomwaffe haben darf“.
Lammy äußerte sich einen Tag vor einem Treffen in Genf mit seinen Kollegen aus Deutschland und Frankreich mit dem iranischen Chefdiplomaten Abbas Araghtschi. Es sei nun „an der Zeit, den schlimmen Szenen im Nahen Osten ein Ende zu setzen und eine regionale Eskalation zu verhindern, die niemandem nützt“, erklärte er weiter.
Aus europäischen Diplomatenkreisen war zuvor verlautet, dass es bei den Gesprächen am Freitag in Genf um eine Verhandlungslösung für das iranische Atomprogramm gehen soll. Neben David Lammy, Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) und Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot nimmt daran auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas teil.
06:32 Uhr
Neuer Geheimdienstchef der Revolutionsgarden im Iran ernannt
Im Iran ist am Donnerstag ein neuer Geheimdienstchef der Revolutionsgarden ernannt worden. Der Kommandeur des Korps der Islamischen Revolutionsgarden, Mohammad Pakpur, habe Brigadegeneral Madschid Chadami zum neuen Leiter der Geheimdienstabteilung ernannt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna.
Sein Vorgänger Mohammed Kasemi war am Sonntag zusammen mit den beiden Geheimdienstoffizieren Hassan Mohaghegh und Mohsen Bagheri bei einem israelischen Luftangriff getötet worden.
Pakpur war selbst erst kürzlich zum neuen Chef der iranischen Revolutionsgarden ernannt worden, nachdem sein Vorgänger Hussein Salami am 13. Juni bei einem israelischen Luftangriff getötet worden war. Nach seiner Ernennung hatte er Israel mit massiver Vergeltung gedroht.
06:21 Uhr
Satellitenbilder: USA ziehen Militärflugzeuge von Stützpunkt in Katar ab
Satellitenbildern zufolge haben die USA einen Luftstützpunkt in Katar binnen zwei Wochen fast vollständig geräumt. Von der Basis Al-Udeid wurden zwischen dem 5. und dem 19. Juni fast 40 Militärflugzeuge abgezogen, wie Satellitenbildern von Planet Labs PBC am Donnerstag zeigte. Zurück blieben drei Transportflieger.
Zudem sei dem Personal des Luftstützpunktes „als Vorsichtsmaßnahme“ zu besonderer Wachsamkeit geraten und der Zugang zum Stützpunkt „vorübergehend eingeschränkt“ worden, hieß es in einer Erklärung der US-Botschaft in Katar. Der Al-Udeid Stützpunkt in Katar sei wegen seiner Nähe zum Iran von weniger als 300 Kilometern sehr gefährdet, erklärte der pensionierte US-General und Nahost-Experte des US-Thinktanks Rand Corporation, Mark Schwartz.
Bislang ist unklar, ob die USA in den Krieg zwischen dem Iran und Israel eingreifen werden. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor erklärt, er werde die Entscheidung darüber binnen zwei Wochen treffen. Der Iran hatte die US-Regierung immer wieder vor einem Eingreifen gewarnt.
19. Juni
22:44 Uhr
Israels Präsident Herzog: Tötung Chameneis ist kein Ziel
Israel zielt in dem Krieg mit dem Iran laut dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog nicht auf die Tötung von Irans oberstem Geistlichen Ayatollah Ali Chamenei ab. „Wir haben weder ein Ziel in Bezug auf Chamenei noch ein Ziel in Bezug auf einen Regimewechsel“, sagte Herzog am Donnerstag der „Bild“. Der Präsident schloss aber nicht aus, dass „dies eine Nebenwirkung mit großen historischen Konsequenzen sein könnte, die dem iranischen Volk zugutekommen würde.“
Kritik am Vorgehen Israels und an Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies Herzog zurück: „Die gesamte israelische Politik steht bei dieser Entscheidung hinter der Regierung. Auch ich unterstütze sie voll und ganz.“
Israels Präsident Isaac Herzog.
Foto: OLIVER BUNIC/AFP via Getty Images
Israel wisse, „dass der Iran an die Schwelle gelangt ist und sehr nach dran war“ an einer Atombombe. Teheran habe Uran auf 60 Prozent angereichert. „Dafür gibt es keinen anderen Grund als die Entwicklung von Waffen.“ Laut Herzog beseitigt Israel nun diese Bedrohung im Vorfeld, „bevor sie explodiert“.
Die Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), wonach Israel mit den Angriffen gegen den Iran „die Drecksarbeit“ für den Westen erledige, bekräftigte Herzog. „Er sagt die Wahrheit. Wir verteidigen Europa, wir verteidigen die Vereinigten Staaten.“ Merz sei „ein großartiger Anführer“, erklärte der israelische Präsident.
22:21 Uhr
Hisbollah-Chef will „angemessen“ handeln
Die pro-iranische Hisbollah-Miliz wird nach den Worten ihres Chefs angesichts des Krieges zwischen dem Iran und Israel „so handeln, wie sie es für angemessen hält“. Die Hisbollah sei „nicht neutral“ in dem Konflikt zwischen den beiden verfeindeten Ländern, erklärte Naim Kassem am Donnerstag.
Der US-Sondergesandte für Syrien, Tom Barrack, hatte die Hisbollah zuvor vor einer Einmischung in den Krieg zwischen ihrem Hauptunterstützer und Israel gewarnt. „Im Namen von Präsident (Donald) Trump kann ich sagen, dass das eine sehr, sehr, sehr schlechte Entscheidung wäre“, sagte Barrack, der auch US-Botschafter in der Türkei ist, bei seinem ersten Besuch in der libanesischen Hauptstadt Beirut.
Israel hatte am vergangenen Freitag einen Großangriff auf den Iran gestartet und bombardiert seitdem insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land. Erklärtes Ziel Israels ist die Zerstörung des iranischen Atomprogramms. Der Iran attackiert Israel seitdem mit Raketen und Drohnen.
Die Hisbollah galt lange als stärkste Gruppe in der vom Iran gegründeten und gegen Israel und die USA gerichteten „Achse des Widerstands“. Aus der jüngsten Konfrontation mit Israel ging die pro-iranische Miliz stark geschwächt hervor.
Der Konflikt zwischen der Hisbollah und Israel war nach dem Großangriff der mit der libanesischen Miliz verbündeten radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wieder eskaliert. Die Hisbollah lieferte sich zwischen September und November vergangenen Jahres heftige Gefechte mit Israel. Seit Ende November gilt eine Waffenruhe. Beide Seiten beschuldigen sich regelmäßig, diese zu verletzen.
20:51 Uhr
Prominenter Rapper im Iran festgenommen
Der prominente iranische Rapper Toomadsch Salehi ist nach Angaben seiner Unterstützer von den Behörden im Iran festgenommen worden. Der Rapper sei auf der Insel Kisch an der iranischen Südküste festgenommen worden, erklärten die Unterstützer am Donnerstag auf Salehis Accounts bei den Onlinediensten X und Instagram.
Salehi ist ein scharfer Kritiker der Führung der Islamischen Republik, er war im vergangenen Jahr zum Tode verurteilt worden, bevor das Urteil zwei Monate später wieder aufgehoben wurde.
Der 34-Jährige hat die israelischen Angriffe auf sein Land ebenso hart kritisiert wie das Scheitern der iranischen Behörden, die eigene Bevölkerung vor den Bombenangriffen zu schützen.
Seine Unterstützer erklärten nun, sie hätten „keine Information über die festnehmende Behörde, über seinen Aufenthaltsort oder seinen Gesundheitszustand“. Die Regierung sei „direkt verantwortlich für alles, was mit seiner Gesundheit und seinem Leben geschieht“, hieß es. „Toomadsch muss sofort freigelassen werden“, forderten sie.
The corrupt, weak, criminal, terrorist and collapsing regime of Khamenei has once again arrested the brilliant, courageous, and great rapper and human rights activist Toomaj Salehi. The regime fears his music because it is revolutionary and awakens the spirit of resistance in the… pic.twitter.com/QuNRDp2iWu— Awat Berkhaneh (@berkhaneh) June 19, 2025
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Amnesty International erklärte am Mittwoch, die iranischen Behörden hätten auf die jüngsten militärischen Angriffe Israels „mit Beschränkungen des Internets, Festnahmen von Journalisten und Dissidenten im Land“ reagiert.
Die in London ansässige Organisation NetBlocks erklärte am Mittwoch, im Iran herrsche der schwerste Internet-„Blackout“ seit einer Protestwelle im Jahr 2019.
Der Rapper Salehi war im Oktober 2022 festgenommen worden, weil er öffentlich die Protestbewegung nach dem Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam unterstützt hatte.
Im April 2024 wurde er von einem Revolutionsgericht „wegen Korruption auf Erden zum Tode“ verurteilt, zwei Monate später wurde das Todesurteil in eine Gefängnisstrafe umgewandelt. Ende Dezember 2024 kam er frei. Anhänger warfen dem Iran vor, ihn bei seiner Festnahme 2022 gefoltert zu haben.
20:51 Uhr
Netanjahu: Israel hat mehr als die Hälfte der iranischen Raketenwerfer zerstört
Die israelische Armee hat dem iranischen Raketensystem laut Regierungschef Benjamin Netanjahu erheblichen Schaden zugefügt. „Mehr als die Hälfte“ der iranischen Raketenwerfer seien seit Beginn des Krieges mit dem Iran zerstört worden, sagte Netanjahu am Donnerstagabend dem iranischen Fernsehsender „Kan 11“.
Israel sei zwar in der Lage, alle Atomstätten des Iran anzugreifen, dennoch sei „jede Hilfe willkommen“, sagte Netanjahu. Israel werde mit dem Krieg „das Gesicht der Erde verändern“. Mit Blick auf ein mögliches Eingreifen der USA in den Krieg blieb Netanjahu vage. US-Präsident Donald Trump „wird tun, was gut für die USA ist, und ich werde tun, was gut für Israel ist.“
20:03 Uhr
US-Kriegseintritt? Trump will binnen zwei Wochen entscheiden
US-Präsident Donald Trump will innerhalb der nächsten zwei Wochen darüber entscheiden, ob die USA an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingreifen.
Dies geschehe vor dem Hintergrund, dass es eine „beträchtliche Chance“ für Verhandlungen gebe, die in naher Zukunft mit dem Iran stattfinden könnten oder auch nicht, zitierte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt den Präsidenten bei einer Pressekonferenz.
Der Präsident habe deutlich gemacht, dass er immer Diplomatie anstrebe. Er scheue sich allerdings auch nicht, Stärke zu zeigen, falls nötig.
Seit Tagen richtet sich der Fokus im Krieg zwischen Israel und dem Iran auch auf die Frage, wie sich die USA verhalten werden. Israel wäre auf die Unterstützung des US-Militärs angewiesen, um den unterirdischen Nuklear-Komplex in Fordo – das mutmaßlich wichtigste Ziel des israelischen Militärs – auszuschalten. Unter den westlichen Staaten verfügen nur die USA mit ihren präzisionsgelenkten „Bunkerbrecher“-Bomben über eine geeignete Waffe, um die tief in den Berg eingegrabene Anlage zur Urananreicherung zu zerstören.
17:41 Uhr
„Nicht weiter existieren“: Drohung aus Israel an Chamenei
Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat im Krieg mit Iran dessen oberstem Führer Ajatollah Ali Chamenei gedroht.
Er sagte: „Ein Diktator wie Chamenei, der an der Spitze eines Staates wie Iran steht, und sich die Zerstörung des Staates Israel auf die Fahne geschrieben hat, dieses schreckliche Ziel der Zerstörung Israels, kann nicht weiter existieren.“ Chamenei sei der „moderne Hitler“.
Derweil gehen die Spekulationen über ein mögliches Eingreifen der USA in den Krieg weiter. US-Präsident Donald Trump wollte sich am frühen Donnerstagabend (17.30 UHR MESZ) im „Situation Room“, dem streng gesicherten Lagezentrum der Regierungszentrale in Washington, informieren lassen. Schon in den Tagen zuvor kam er dort für Beratungen mit seinem Team zusammen. Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung. Bislang betont die US-Regierung aber, dass sie sich nicht an den Kämpfen zwischen Israel und dem Iran beteilige.
Israel und der Iran setzten ihre gegenseitigen heftigen Angriffe fort. In Israel wurde nach offiziellen Angaben erstmals ein Krankenhaus im Süden des Landes getroffen. Dabei sei eine Rakete in die Soroka-Klinik in der Wüstenstadt Beerscheva eingeschlagen. Nach Angaben des Krankenhauses wurden einige Menschen leicht verletzt, es entstand erheblicher Sachschaden. Zuvor hatte das israelische Militär nach eigenen Angaben einen Schwerwasserreaktor im Iran angegriffen.
17:02 Uhr
Merz telefoniert mit Emir von Katar
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat am Donnerstag mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad bin Khalifa Al Thani, zum Konflikt zwischen Iran und Israel telefoniert. Das teilte der Sprecher der Bundesregierung, Stefan Kornelius, mit.
Der Bundeskanzler soll demnach in dem Telefonat seine große Sorge über das iranische Atomprogramm zum Ausdruck gebracht haben. Das Atomprogramm bedrohe die Sicherheit und Stabilität der Region, hieß es.
Nach Angaben von Kornelius waren sich beide Gesprächspartner einig, dass es keine Ausweitung des Konflikts auf weitere Staaten der Region geben dürfe. Es müsse Raum für diplomatische Bemühungen erhalten werden.
Merz und der Emir unterstrichen die Dringlichkeit eines Waffenstillstands in Gaza, hieß es weiter. Sie vereinbarten nach Angaben des Regierungssprechers, die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Katar weiter zu vertiefen. (dts/red)
16:52 Uhr
Zweiter Sonderflug für deutsche Israel-Rückkehrer unterwegs
Das Auswärtige Amt hat eine zweite Gruppe von Deutschen und engen Familienmitgliedern, die in Israel festsaßen, mit einem Sonderflug aus Jordanien ausgeflogen. Die Maschine wurde am frühen Abend in Berlin erwartet. An Bord seien 174 Passagiere, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Einschließlich des ersten Sonderflugs am Mittwoch nach Frankfurt hätten damit 345 Menschen die Region verlassen können.
Ein weiterer Flug von der jordanischen Hauptstadt Amman aus sei für das Wochenende geplant, hieß es weiter. Ins Nachbarland Jordanien müssen Deutsche, die aus Israel ausreisen wollen, selbstständig gelangen.
Andere europäische Länder organisierten für ihre Landsleute teils Konvois nach Jordanien. Das Auswärtige Amt teilte erneut mit, man halte dies aus Sicherheitsgründen aktuell für keine Option, da etwa durch Wartezeiten an Sammelpunkten zusätzliche Risiken entstünden.
Deutschen im Iran rät das Auswärtige Amt weiterhin, über Land in die Nachbarländer Armenien und Türkei auszureisen. Die dortigen Grenzübergänge seien geöffnet. In Einzelfällen sei auch eine Ausreise über die Grenze nach Aserbaidschan möglich. Aus allen drei Ländern könne man mit kommerziellen Flügen weiter nach Deutschland reisen. „Unsere Botschaften vor Ort unterstützen bei der Ausreise und sind rund um die Uhr erreichbar“, hieß es.
Das Auswärtige Amt ruft Deutsche auf, sich auf seiner Krisenvorsorgeliste Elefand zu registrieren. Dort sind derzeit über 4.000 Deutsche registriert, die angeben, sich in Israel aufzuhalten. In Iran beläuft sich diese Zahl auf mehr als 1.000 Registrierungen. (dpa/red)
Die Polizei im Iran hat die Festnahme von 24 mutmaßlichen israelischen Spionen verkündet.
„24 Personen sind festgenommen worden, die offline und online (für Israel) spionierten und versuchten, die öffentliche Meinung zu stören sowie das Bild des heiligen Systems der Islamischen Republik Iran zu beflecken und zu zerstören“, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung des Polizeikommandeurs für West-Teheran, Kiumars Asisi.
14:36 Uhr
Staaten bringen Bürger in Sicherheit
Regierungen weltweit bringen ihre Staatsbürger aus der Krisenregion. Da der Luftraum über Israel gesperrt ist und sich Israel und der Iran gegenseitig angreifen, suchten viele ausländische Staatsbürger zuerst in Nachbarländern Zuflucht, bevor sie von dort per Flugzeug ihre Heimatländer erreichen.
Europäische Staaten haben bislang mehrere hundert Bürger aus Israel evakuiert. Deutschland flog am Mittwoch 171 Staatsbürger aus, die von Israel in die jordanische Hauptstadt Amman gelangt waren. Ein weiterer Flug war für Donnerstag geplant.
Für den Iran stehen keine kommerziellen Flüge zur Verfügung. Eine Ausreise auf dem Landweg ist möglich, die Grenzen zu Nachbarstaaten wie Armenien und der Türkei sind zum Teil geöffnet.
Tschechien und die Slowakei brachten 181 Landsleute mit Regierungsfliegern aus Israel in ihre Heimat. Auch Griechenland holte mehr als hundert Staatsbürger aus Israel zurück. In der bulgarischen Hauptstadt Sofia landete am 17. Juni ein Flugzeug mit 148 Menschen, die Israel verlassen hatten.
Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, kündigte gestern Pläne für die Evakuierung von US-Bürgern per Luft und See an. China evakuierte zunächst mehr als 1.600 Bürger aus dem Iran und mehrere hundert aus Israel.
Pakistan hält seine Grenze zum benachbarten Iran eigentlich geschlossen. Pakistanische Staatsbürger, die in ihre Heimat zurück wollen, dürfen nun die Grenze passieren. Etwa 1.000 Pakistaner, darunter mindestens 200 Studenten, haben dies bereits getan. Auch mehr als hundert indische Studenten verließen nach Angaben des Außenministeriums in Neu Delhi über die Landgrenze zu Armenien den Iran.
Japan bereitete Evakuierungen mit Bussen in Nachbarländer Israels und des Iran vor. Nach Angaben der Regierung in Tokio leben etwa 1.000 Japaner in Israel und etwa 280 im Iran.
Australien hat mit der Evakuierung von etwa 1.500 Landsleute aus dem Iran und 1.200 aus Israel begonnen.
13:57 Uhr
Putin und Xi fordern diplomatische Lösung
Russlands Präsident Wladimir Putin und sein chinesischer Kollege Xi Jinping haben die israelischen Angriffe auf den Iran scharf verurteilt und eine diplomatische Lösung des Konflikts gefordert.
Moskau und Peking gingen beide davon aus, dass eine Lösung des Konflikts „nicht mit Gewalt“, sondern „ausschließlich mit politischen und diplomatischen Mitteln erreicht werden kann und muss“, sagte Putins Berater Juri Uschakow am Donnerstag nach einem etwa einstündigen Telefonat zwischen Putin und Xi vor Journalisten.
Putin hat sich in dem Konflikt zwischen den Erzfeinden Iran und Israel direkt nach dem Beginn der Angriffe als Vermittler angeboten. Xi habe sich für eine solche Vermittlung ausgesprochen, welche seinen Angaben zufolge zur „Entschärfung der Situation“ beitragen könnte.
Russlands Angebot, in dem Konflikt zu vermitteln, stößt international auch auf Kritik. „Ich glaube nicht, dass Russland, das sich derzeit in einem hochintensiven Konflikt befindet und seit mehreren Jahren beschlossen hat, die Charta der Vereinten Nationen nicht einzuhalten, in irgendeiner Weise als Vermittler fungieren kann“, erklärte etwa Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Sonntag.
US-Präsident Donald Trump zeigte sich zunächst offen für eine russische Vermittlung zwischen Israel und dem Iran. Später änderte er den Ton gegenüber Putin und forderte, dass dieser sich zunächst auf die Ukraine konzentriert, bevor er eine Vermittlerrolle im Nahen Osten übernimmt.
Erste Bilder von der Bombardierung der Atomanlage in Arak
Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht zum Donnerstag die Atomanlage in Natans sowie einen „inaktiven Kernreaktor“ in Arak bombardiert. In Natans lässt die iranische Regierung Uran anreichern.
Die Bewohner der iranischen Ortschaften Arak und Chondab wurden zuvor aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen, weil die Armee dort militärische Anlagen angreifen werde.
In der Region liegt ein Schwerwasserreaktor. Schweres Wasser hilft bei der Kühlung von Kernreaktoren, erzeugt aber als Nebenprodukt Plutonium, das potenziell auch für Kernwaffen verwendet werden kann.
🚨 Breaking: Israel Air Force released footage of attack on Arak nuclear reactor earlier today 👇 The reactor was intended for producing plutonium for nuclear weapons. It’s now gone, and the world is a safer place, thanks to Israel 🇮🇱 pic.twitter.com/jf5cYvH2aa— Dr. Eli David (@DrEliDavid) June 19, 2025
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12:44 Uhr
Israels Verteidigungsminister droht Chamenei
Nach dem iranischen Angriff auf ein Krankenhaus in Israel erklärte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz, dass Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei nicht „weiter existieren“ dürfe. Chamenei „betrachtet die Zerstörung Israels als sein Ziel“, sagte Katz in der Stadt Holon, wo es in der Nacht ebenfalls iranische Angriffe gegeben hatte. „Ein solcher Mann darf nicht weiter existieren“, fügte Katz hinzu.
Das iranische geistliche Oberhaupt sage offen, dass es Israel „zerstören will“, betonte Katz. Zuvor hatte der Verteidigungsminister bereits erklärt, Chamenei werde für seine Taten zur Rechenschaft gezogen. Die israelische Armee sei angewiesen worden, die Angriffe auf den Iran zu „intensivieren“.
Auch in den nahe Tel Aviv gelegenen Städten Ramat Gan und Holon wurden Gebäude durch iranische Raketen beschädigt. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, bei den iranischen Angriffen seien insgesamt mindestens 47 Menschen verletzt worden, drei von ihnen schwer.
12:35 Uhr
Iran bestätigt Treffen in Genf
Irans Außenminister Abbas Araghchi hat angekündigt, dass er am Freitag nach Genf reisen wird, um an Gesprächen über das iranische Nuklearprogramm teilzunehmen. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Irna. An den Verhandlungen werden Vertreter aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien und der EU teilnehmen.
Araghchi erklärte, dass das Treffen mit der europäischen Delegation am Freitag in Genf stattfinden werde. Ziel der Gespräche sei es, Fortschritte in den Verhandlungen über das umstrittene Nuklearprogramm des Iran zu erzielen.
Die Gespräche in Genf sind Teil der Bemühungen, eine diplomatische Lösung für den Konflikt um das iranische Nuklearprogramm zu finden. Angestrebt wird, den Iran zur Einhaltung internationaler Vereinbarungen zu bewegen und die Spannungen in der Region zu reduzieren.
Deutschlands Außenminister Johann Wadephul, sein französischer Kollege Jean-Noël Barrot und der britische Außenminister David Lamy hatten am Montag mit Araghtschi telefoniert.
Frankreichs Minister für Europa und Auswärtige Angelegenheiten, Jean-Noel Barrot (r), flankiert von Frankreichs Minister für Außenhandel und französische Staatsangehörige im Ausland, Laurent Saint-Martin.
Foto: Julien de Rosa/POOL/AFP via Getty Images
8:54 Uhr
Raketen auf Tel Aviv – Klinik in Beerscheba getroffen
In mehreren Teilen Israels war am frühen Donnerstagmorgen Luftalarm ausgelöst worden, nachdem der Iran einen neuen Raketenangriff auf Israel gestartet hatte. Explosionen waren in Tel Aviv und Jerusalem zu hören. Nach Angaben der israelischen Armee feuerte der Iran „dutzende ballistische Raketen“ ab.
Der Iran hat am Donnerstagmorgen mehr als 30 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. 7 Orte wurden getroffen, darunter das Stadtzentrum von Tel Aviv.
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Bei den jüngsten iranischen Raketenangriffen ist nach Angaben Israels ein Krankenhaus im Süden des Landes getroffen worden. Mindestens 32 Menschen seien bei dem Angriff in Beerscheba verletzt worden, teilten Rettungskräfte mit.
Zuvor hatte das israelische Außenministerium einen „direkten Einschlag“ im Soroka-Krankenhaus gemeldet. Ein Krankenhaus-Sprecher erklärte, der Angriff habe „in mehreren Bereichen schwere Schäden verursacht“. In dem Krankenhaus werden unter anderem viele beim israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen verwundete Soldaten behandelt.
Das israelische Nachrichtenportal „ynet“ berichtete, eines der beschädigten Gebäude im Soroka-Krankenhaus sei gestern evakuiert worden. Viele Krankenhäuser haben ihre Patienten in unterirdische Schutzräume verlegt.
8:50 Uhr
Tokio bereitet Evakuierungen vor
Die japanische Regierung hat Vorbereitungen für die Evakuierung japanischer Staatsbürger aus Israel und dem Iran getroffen. Angesichts der „zunehmend angespannten Situation im Nahen Osten“ seien Flugzeuge der Armee nach Dschibuti verlegt worden, sagte der japanische Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi.
Japanische Botschaften in Israel und dem Iran bereiten sich demnach darauf vor, Bürger mit Bussen in benachbarte Länder zu bringen.
Flugzeuge würden „in Bereitschaft stehen, um sofort reagieren zu können, sollte der Transport japanischer Staatsbürger nötig werden“, sagte Hayashi. Nach Schätzungen des japanischen Außenministeriums befinden sich etwa 1.000 Japaner in Israel und etwa 280 im Iran.
7:46 Uhr
Trump hat Pläne und lässt militärisches Eingreifen offen
Ob die USA militärisch eingreifen, ist offen. Er habe hierzu noch keine Entscheidung getroffen, sagte Trump am Mittwoch (Ortszeit) vor Journalisten im Weißen Haus. Einem Bericht zufolge hat der US-Präsident Angriffspläne bereits genehmigt – er wolle aber noch abwarten, ob der Iran sein Atomprogramm aufgibt.
„Ich habe Ideen, was ich tun könnte, aber ich habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen“, erklärte der US-Präsident im Weißen Haus. „Ich treffe die endgültige Entscheidung gerne eine Sekunde, bevor sie fällig ist, denn die Dinge ändern sich. Besonders im Krieg.“
„Alle Optionen liegen auf dem Tisch“, sagte ein Mitarbeiter des Weißen Hauses auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Trump sagte zudem, dass iranische Regierungsvertreter „ins Weiße Haus kommen wollen“. Teheran dementierte dies.
Trump sagte, es sei „eine Schande“, dass das iranische Regime die Verhandlungen verzögere und trotz seiner Warnungen nicht innerhalb von 60 Tagen ein Abkommen mit ihm abschließen könne. Die Gelegenheit für ein faires Abkommen sei verstrichen, so dass die Verhandlungen jetzt schwieriger seien.
Auf die Frage, wann seine Geduld mit dem Iran zu Ende sei, sagte Trump: „Sie ist bereits zu Ende. Deshalb tun wir, was wir tun.“ Die Zerstörung der iranischen Brennstoffanreicherungsanlage in Fordow sei keine Voraussetzung für ein Abkommen mit dem Iran, erklärte Trump den Reportern während des Treffens im Oval Office.
Er sagte, er habe noch nicht entschieden, ob er die tief unter der Erde liegende Anlage angreifen wolle, für die bunkersprengende Bomben benötigt würden. Derzeit haben nur die USA sowohl die Bombe als auch den Bomber, um einen solchen Angriff auszuführen.
Die US-Streitkräfte haben in den letzten Tagen ihre Präsenz im Nahen Osten verstärkt. Unter anderem wurden weitere schwere Kampfschiffe in die Krisenregion verlegt.
7:04 Uhr
Putin hält diplomatische Lösung für möglich
Der russische Präsident Wladimir Putin hält eine diplomatische Lösung für möglich. „Man muss natürlich sehr vorsichtig sein, aber meiner Meinung nach kann eine Lösung gefunden werden“, sagte Putin auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg vor ausländischen Journalisten.
Zugleich sagte Putin, die israelischen Luftangriffe auf den Iran würden dafür sorgen, dass der Rückhalt der Führung in Teheran in der iranische Bevölkerung wachse. Es gebe eine „Konsolidierung der Gesellschaft um die politische Führung des Landes“, sagte der russische Präsident.
6:15 Uhr
Angriffe in der Nacht
Die israelische Armee hat in der Nacht mehrere Ziele im Iran angegriffen. Ziele rund um die Hauptstadt Teheran und in weiteren Teilen des Landes seien getroffen worden, erklärten die Streitkräfte am Donnerstagmorgen. Zuvor sei ein von iranischer Seite abgefeuertes „verdächtiges Luftobjekt“ abgefangen worden. Angaben über Opfer gab es zunächst nicht.
Die Luftwaffe habe in der Nacht zum Donnerstag die Atomanlage in Natans sowie einen „inaktiven Kernreaktor“ in Arak bombardiert, teilte die israelische Armee mit.
In Natans lässt die iranische Regierung Uran anreichern. Die israelische Armee hatte die Anlage bereits zum Beginn ihres Großangriffs auf den Iran bombardiert.
Die Bewohner der iranischen Ortschaften Arak und Chondab wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Die israelische Armee werde dort militärische Anlagen angreifen. In der Region liegt ein Schwerwasserreaktor. Schweres Wasser hilft bei der Kühlung von Kernreaktoren, erzeugt aber als Nebenprodukt Plutonium, das potenziell auch für Kernwaffen verwendet werden kann.
5:21 Uhr
Erneutes Treffen des US-Sicherheitsrates
Der UN-Sicherheitsrat wird sich am Freitag erneut mit dem eskalierten Konflikt zwischen Israel und dem Iran befassen.
Das gab der Vorsitz des wichtigsten Gremiums der Vereinten Nationen am Mittwoch bekannt. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen wurde das Treffen vom Iran beantragt; das Land wurde dabei von Russland, China und Pakistan unterstützt. Angesetzt wurde das Treffen auf 10:00 Uhr (Ortszeit; 16:00 Uhr MESZ).
UN-Generalsekretär António Guterres warnte vor jeder „zusätzlichen militärischen Intervention“ im Nahen Osten. „Ich appelliere eindringlich an alle, eine weitere Internationalisierung des Konflikts zu verhindern“, erklärte Guterres. „Jede zusätzliche militärische Intervention könnte gewaltige Konsequenzen haben, nicht nur für die Beteiligten, sondern für die gesamte Region und für internationalen Frieden und Sicherheit.“
Der UN-Sicherheitsrat in New York hatte sich bereits am 13. Juni in einer Dringlichkeitssitzung mit dem Konflikt befasst.
Die israelische Luftwaffe griff erneut Ziele im Iran an.
Foto: Str./dpa
5:00 Uhr
Europäische Außenminister wollen verhandeln
Bundesaußenminister Johann Wadephul startet eine diplomatische Initiative zur Deeskalation. Gemeinsam mit seinen Kollegen aus Frankreich und Großbritannien will er den iranischen Außenminister Abbas Araghtschi am 20. Juni zu einem Gespräch in Genf treffen.
Mit seinem französischen Kollegen Jean-Noël Barrot, dem britischen Außenminister David Lammy sowie der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas habe er Araghtschi zuletzt ein Verhandlungsangebot gemacht, sagte Wadephul bei einem Treffen mit dem jordanischen Chefdiplomaten Aiman al-Safadi in Berlin.
Mit seinem Vorstoß will Wadephul die E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien – die seit Jahren versuchen, mit Teheran über dessen Atomprogramm zu verhandeln – und den Iran wieder an einen Tisch bringen. Die Unterhändler waren bei der zentralen Frage der Urananreicherung nicht weitergekommen.
Die neue Bundesregierung genehmigte in den ersten fünf Wochen ihrer Amtszeit Rüstungsexporte für knapp vier Millionen Euro an Israel. Das teilte das Wirtschaftsministerium auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Desiree Becker mit, die dpa vorliegt.
Danach wurden deutschen Herstellern zwischen dem 7. Mai und dem 10. Juni 2025 Rüstungslieferungen für 3,986 Millionen Euro erlaubt. Kriegswaffen waren nicht unter den Lieferungen.
Die Ampel-Koalition und später die rot-grüne Minderheitsregierung genehmigten zuvor Rüstungsexporte für fast eine 500 Millionen Euro. Noch im ersten Quartal 2025 waren es 28 Millionen Euro.
18. Juni
22:52 Uhr
Netanjahu dankt Trump für „Unterstützung“
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat US-Präsident Donald Trump für die „Unterstützung“ bei der Verteidigung seines Lands gegen den Iran gedankt. Trump sei ein „großer Freund des Staates Israel“, sagte Netanjahu am Mittwoch in einer Fernsehansprache. „Ich danke ihm dafür, dass er uns zur Seite steht, und ich danke ihm für die Unterstützung, die die Vereinigten Staaten uns bei der Verteidigung des israelischen Luftraums gewähren.“
Israel schreite in seinem am 13. Juni begonnenen Vorgehen gegen den Iran „Schritt für Schritt“ hin zur Beseitigung der nuklearen Bedrohung des Iran und seiner ballistischen Raketen, sagte Netanjahu weiter.
Die israelische Armee treffe das „Ayatollah-Regime“ im Iran mit „enormer Kraft“, getroffen würden „ihr Atomprogramm, ihre Raketen, ihre Hauptquartiere, ihre Symbole der Macht“. Zugleich räumte Netanjahu ein, es seien „schwere und schmerzhafte Verluste“ für Israel zu beklagen.
22:09 Uhr
Israel-Rückkehrer in Deutschland gelandet
Heimkehr mit Hindernissen: Mehrere Deutsche, die in Israel aufgrund des Kriegs mit dem Iran festsaßen, sind mit einem Sonderflug zurück nach Deutschland gebracht worden. Der Flug aus der jordanischen Hauptstadt Amman landete am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main am Mittwochabend. Laut Auswärtigem Amt handelte es sich um 171 Personen.
„Die letzten Tage in Tel Aviv waren stressig und angespannt. Tagsüber ging’s, aber nachts war halt alle zwei, drei Stunden ein Luftalarm“, sagte Lionel Reich nach seiner Ankunft.
Er berichtete von Angst aufgrund der zu hörenden Raketeneinschläge und der Erleichterung nun wieder in Deutschland zu sein. Allerdings bleibt die Sorge für ihn: „Ich habe Freunde, die wohnen im Zentrum von Tel Aviv und deren Wohnung wurde zerstört. Das ist kein gutes Gefühl.“
Ein Sonderflug hat 171 aus Israel ausgereiste Deutsche samt nächsten Angehörigen nach Frankfurt gebracht.
Foto: Arne Dedert/dpa
21:47 Uhr
Washington bereitet freiwillige Ausreise von Staatsbürgern aus Israel vor
Die USA bereiten die freiwillige Ausreise ihrer Staatsbürger aus Israel auf dem Luft- und auf dem Seeweg vor. Der US-Botschafter in Jerusalem, Mike Huckabee, teilte am Mittwoch im Onlinedienst X mit, die Botschaft bereite „Evakuierungsflüge und Boote“ für US-Bürger vor, die Israel verlassen wollten.
Diese sollten sich auf einer gesonderten Website anmelden, erklärte er am sechsten Tag der militärischen Konfrontation zwischen Israel und dem Iran.
21:36 Uhr
Teheran bestellt nach „Drecksarbeit“-Äußerung von Merz deutschen Botschafter ein
Nach der Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), wonach Israel im Iran für andere die „Drecksarbeit“ mache, hat der Iran den deutschen Botschafter in Teheran einbestellt.“
Nach den schändlichen Äußerungen des deutschen Kanzlers zur Unterstützung der Aggression Tel Avivs gegen unser Land, ist der Botschafter dieses Landes zum Außenministerium einbestellt worden“, berichtete das iranische Staatsfernsehen. Deutscher Botschafter im Iran ist der Diplomat Markus Potzel.
Merz hatte am Dienstag am Rande des G7-Gipfels in Kanada Israels Militäreinsatz gegen den Iran gewürdigt. „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle“, sagte der Kanzler dem ZDF. „Ich kann nur sagen, größten Respekt davor, dass die israelische Armee, die israelische Staatsführung, den Mut dazu gehabt hat, das zu machen.“
21:29 Uhr
Iran meldet israelischen Angriff nahe Polizei-Hauptquartier in Teheran
Die iranischen Staatsmedien haben einen israelischen Angriff nahe dem Polizei-Hauptquartier in Teheran gemeldet. Mehrere Gebäude in der Nähe der Polizeizentrale in der iranischen Hauptstadt seien angegriffen worden, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Mittwoch eine Polizei-Mitteilung. Mehrere Beamten seien dabei verletzt worden.
Die israelische Armee meldete derweil erneute Angriffe auf Raketen-Abschussanlagen und Raketensilos im Westen des Iran. Kampfflugzeuge seien über den Anlagen im Einsatz, erklärte die Armee. Arbeiter, die versuchten, die bereits zuvor getroffenen Anlagen wieder in Betrieb zu nehmen, würden angegriffen.
21:28 Uhr
Macron: Frankreich plant Initiative zur Beilegung des Konflikts
Frankreich plant Präsident Emmanuel Macron eine diplomatische Initiative zur Beilegung des Konflikts zwischen Israel und dem Iran.
Er habe Außenminister Jean-Noël Barrot damit beauftragt, „in den kommenden Tagen gemeinsam mit nahestehenden europäischen Partnern eine Initiative zu ergreifen, um eine anspruchsvolle Verhandlungslösung vorzuschlagen“, erklärte Macron am Mittwoch nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats Frankreichs. Nähere Angaben zu der Initiative machte Macron nicht.
Der französische Präsident erklärte weiter, die Militäreinsätze müssten „dringend“ eingestellt werden. Israel nehme im Iran „mehr und mehr Ziele ohne Verbindung zum Atomprogramm und zur Herstellung ballistischer Raketen“ ins Visier. Es gebe eine „wachsende Anzahl an zivilen Opfern im Iran und in Israel“.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Mittwochabend im Onlinedienst X, er unterstütze die „intensiven Bemühungen von Bundesaußenminister (Johann) Wadephul und seinen Amtskollegen aus Frankreich und Großbritannien gegenüber Iran“. Diese seien mit den USA abgestimmt. Der Iran sei „aufgerufen, jetzt schnell ein Abkommen auszuhandeln, das die gravierenden Bedenken zum Nuklearprogramm ausräumt“. Deutschland wolle dazu seinen „diplomatischen Beitrag“ leisten.
10:53 Uhr
Sonderflug aus Jordanien nach Deutschland unterwegs
Ein Sonderflug bringt Deutsche und Familienangehörige, die in Israel festsaßen, von der jordanischen Hauptstadt Amman aus nach Frankfurt. 171 Personen hätten die Region verlassen können, teilte das Auswärtige Amt auf X mit. Die Landung wird am Abend am Frankfurter Flughafen erwartet.
Auch für Donnerstag ist demnach ein Sonderflug geplant, der aber bereits ausgebucht ist. Ein weiterer ist in Planung, wie das Außenamt mitteilte. Bis ins Nachbarland Jordanien müssen Deutsche, die aus Israel ausreisen wollen, selbstständig gelangen. Andere europäische Länder wie etwa Polen organisierten für ihre Landsleute einen Konvoi nach Jordanien. Das Auswärtige Amt ruft Deutsche auf, sich auf seiner Krisenvorsorgeliste Elefand zu registrieren.
Die Lage in der Region sei angespannt und hochvolatil, sagte der Sprecher. „Die Militäroperationen der Israelis im Iran gehen weiter, genauso auch iranischer Beschuss auf Israel. Insofern ist auch der Luftraum über diesen beiden Ländern weiter geschlossen und es gibt keine Ausreisemöglichkeiten per Flugzeug.“
20:23 Uhr
Iran greift Israel erneut an – Staatsfernsehen meldet Einsatz von Hyperschallraketen
Der Iran hat Israel am Mittwoch erneut angegriffen und dabei nach eigenen Angaben Hyperschallraketen eingesetzt. Die Raketen vom Typ Fattah hätten „die Verteidigung des israelischen Regimes“ erfolgreich durchbrochen, berichtete das iranische Staatsfernsehen am Abend. Die israelische Armee meldete iranische Angriffe. Bewohner im Zentrum des Landes wurden aufgerufen, Schutzräume aufzusuchen.
Das iranische Staatsfernsehen rief die Bewohner der nordisraelischen Hafenstadt Haifa zur Evakuierung auf. Die Streitkräfte der islamischen Republik nähmen dort „militärische Einrichtungen“ ins Visier, hieß es.
20:03 Uhr
Mullahs schränken Zugang zum Internet im Iran weitgehend ein
Das Mullah-Regime hat den Zugang zum Internet im Iran inmitten der israelischen Angriffe weitgehend eingeschränkt. Grund dafür sei, dass Israel „das Kommunikationsnetzwerk des Landes für militärische Zwecke“ missbrauche, erklärte das iranische Kommunikationsministerium am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur Fars. Daher seien „vorübergehende Beschränkungen für den Zugang von Nutzern zum Internet“ verhängt worden. Der Iran hatte bereits in den vergangenen Tagen begonnen, den Zugang zum Internet einzuschränken.
Die in London ansässige Organisation NetBlocks erklärte am Mittwoch unter Berufung auf Netzwerkdaten, der Iran befinde sich inzwischen in einem „fast vollständigen landesweiten Internet-Blackout“. Zuvor habe es bereits stellenweise Unterbrechungen des Internets im Iran gegeben, erklärte die Organisation, die sich für einen freien Zugang zum Internet einsetzt und entsprechende Daten auswertet.
18:48
China „zutiefst besorgt“ über mögliche Ausweitung des Israel-Iran-Konflikts
Chinas Außenminister Wang Yi hat sich „zutiefst besorgt“ über eine mögliche Ausweitung des militärischen Konflikts zwischen Israel und dem Iran gezeigt. Israels Vorgehen unter Verletzung des Völkerrechts habe zu neuen Spannungen im Nahen Osten geführt, sagte Wang nach Angaben seines Ministeriums am Mittwoch in einem Telefonat mit dem ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty: „China ist zutiefst besorgt, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte.“
In einem Telefonat mit seinem Amtskollegen aus dem Oman, Badr Albusaidi, sagte Wang den Angaben zufolge, die Staaten könnten nicht „tatenlos zusehen, wie die Region in einen unbekannten Abgrund schlittert“.
17:01 Uhr
Iran kontaktiert Trump: Zu Verhandlungen bereit
Der Iran ist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump zu neuen Verhandlungen über sein Atomprogramm bereit. „Der Iran hat viele Probleme, und sie wollen verhandeln“, sagte Trump am Mittwoch in Washington. Auf die Frage von Journalisten, ob die iranische Führung ihn kontaktiert habe, antwortete er mit „Ja“.
Der US-Präsident ließ zugleich offen, ob er militärisch in den Konflikt zwischen Israel und dem Iran eingreifen will. „Ich könnte es tun, ich könnte es auch lassen“, sagte Trump dazu: „Niemand weiß, was ich tun werde.“
16:00 Uhr
Israelischer Minister: Hauptquartier für Innere Sicherheit im Iran zerstört
Israelische Kampfjets haben nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz am Mittwoch das Hauptquartier für Innere Sicherheit im Iran zerstört. Damit sei „das wichtigste Unterdrückungsorgan des iranischen Diktators“ Ayatollah Ali Chamenei getroffen worden, erklärte Katz. Das israelische Militär hatte zuvor Angriffe auf „militärische Ziele“ in Teheran gemeldet.
AFP-Reporter hörten zahlreiche Explosionen im Osten und Südosten der iranischen Hauptstadt, am Himmel stiegen schwarze Rauchsäulen auf. Eine wichtige Hauptverkehrsstraße quer durch Teheran war teilweise gesperrt.
13:32 Uhr
Atomaufsicht bestätigt israelische Angriffe auf iranische Zentrifugen-Produktionsstätten
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEO bestätigte, dass israelische Luftangriffe zwei Standorte getroffen haben, an denen Zentrifugen für das iranische Atomprogramm hergestellt wurden.
Auf X teilte sie mit: „Die IAEO hat Informationen, dass zwei Zentrifugen-Produktionsanlagen im Iran, die TESA-Werkstatt in Karaj und das Teheraner Forschungszentrum, getroffen wurden. Beide Anlagen wurden zuvor im Rahmen des JCPOA [Joint Comprehensive Plan of Action] von der IAEO überwacht und überprüft.“
Später fügte die Atomenergiebehörde hinzu, „in Teheran wurde ein Gebäude getroffen, in dem moderne Zentrifugen-Rotoren hergestellt und getestet wurden. In Karaj wurden zwei Gebäude zerstört, in denen verschiedene Zentrifugen-Komponenten hergestellt wurden.“
Zentrifugen sind für das iranische Atomprogramm unerlässlich und können zur Anreicherung von Uran verwendet werden.
13:18 Uhr
Lufthansa setzt Flüge aus
Die Lufthansa setzt ihre Flüge in den Nahen Osten noch länger aus. Die Verbindungen nach Beirut (Libanon) würden bis 30. Juni nicht mehr bedient und Amman (Jordanien) sowie Erbil (Irak) würden bis 11. Juli nicht mehr angeflogen, teilte die Airline in Frankfurt mit. Bisher waren die Flüge zu diesen Zielen bis 20. Juni gestrichen.
Die Flüge der Lufthansa Group von und nach Teheran sowie nach Tel Aviv bleiben „aufgrund der aktuellen Situation“ zudem bis 31. Juli ausgesetzt, wie es hieß. Israel fliegt die Lufthansa-Gruppe seit Anfang Mai nicht an. Zudem verzichte die Lufthansa Gruppe „bis auf weiteres“ auf das Überfliegen des Luftraums aller betroffenen Staaten.
Die Flugstreichungen gelten demnach für die Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Eurowings, ITA Airways, Brussels Airlines sowie Lufthansa Cargo.
Die Schweizer Lufthansa-Tochter Swiss habe zudem entschieden, ihre Flüge von und nach Tel Aviv bis Ende des Sommerflugplans am 25. Oktober auszusetzen sowie von und nach Beirut bis 31. Juli. Eurowings fliege Tel Aviv ebenfalls bis 25. Oktober nicht an und setze die Verbindung nach Beirut bis 11. Juli aus.
Ausreiseflüge für gestrandete Deutsche
Erste Deutsche werden mit Sonderflügen über Jordaniens Hauptstadt Amman aus der Region gebracht. Im Laufe des Tages werde es einen ersten „kommerziellen Sonderflug“ für knapp 200 Passagiere geben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Am Donnerstag werde einen zweiten Sonderflug geben.
„Das ist keine Rückholaktion oder auch keine Evakuierung“, hob der Außenamtssprecher hervor. Es handelt sich um ein kommerzielles Angebot für Deutsche. Der Grenzübergang von Israel nach Jordanien sei geöffnet, es gebe auch weitere kommerzielle Flugmöglichkeiten aus Amman. Ein Platz in dem Sonderflug kostet den Angaben zufolge rund 300 Euro.
Schwieriger ist die Lage für Deutsche, die im Iran festsitzen. Kommerzielle Ausreisemöglichkeiten auf dem Luftweg stünden dort nicht zur Verfügung, sagte der Außenamtssprecher. Eine Ausreise auf dem Landweg sei möglich, die Grenzen zu Nachbarstaaten wie Armenien und der Türkei seien zum Teil geöffnet. Das Auswärtige Amt berate ausreisewillige Deutsche im Iran über die Möglichkeiten.
Auf einer Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts für Israel haben sich den Angaben zufolge inzwischen gut 4.000 Deutsche eingetragen. Auf der Liste für den Iran stehen mehr als 1.000 Deutsche.
Laut israelischen Angaben sind rund 40.000 internationale Touristen in Israel gestrandet.
Initiative von Berlin, Paris und London
Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben in einer diplomatischen Initiative versucht, den Iran an den Verhandlungstisch zu holen.
Außenminister Johann Wadephul sagte, gemeinsam mit seinen französischen und britischen Kollegen sowie der EU-Außenbeauftragten habe er am Montag mit dem iranischen Außenminister telefoniert. Wadephul traf sich zudem mit seinem jordanischen Kollegen Ayman Safadi in Berlin.
Im Telefonat hätten sie eine klare Botschaft unterbreitet: „Wir als E3 stehen weiterhin bereit, über eine Lösung zu verhandeln.“ Dafür müsse sich „der Iran aber jetzt dringend bewegen“, sagte Wadephul.
Der Iran müsse vertrauensbildende und nachprüfbare Maßnahmen ergreifen, „und zwar, indem die Führung in Teheran glaubhaft macht, dass sie keine Atomwaffen anstrebt“, sagte der Minister. „Es ist nie zu spät, an den Verhandlungstisch zu kommen, wenn man in ehrlicher Absicht kommt.“
Eine an US-Präsident Donald Trump gerichtete Botschaft mit der Aufschrift „Mr. President, finish the Job“ am 18. Juni 2025 in Tel Aviv.
Foto: Gil Cohen-Magen/AFP via Getty Images
13:10 Uhr
Iran weist Trumps Forderung zurück
Irans geistliche Führer Ajatollah Ali Chamenei hat Forderungen von US-Präsident Donald Trump nach einer „bedingungslosen Kapitulation“ zurückgewiesen. Er warnte die USA vor einem militärischen Eingreifen in den Konflikt mit Israel. Die Iraner seien kein Volk, das kapituliere, sagte er im Staatsfernsehen.
Der Iran lehne jeden „aufgezwungenen“ Krieg oder Frieden strikt ab. Israel habe einen großen Fehler begangen, Chamenei kündigte eine Bestrafung an. Er warnte zudem, jede militärische Intervention der USA werde irreparablen Schaden anrichten.
Pakistani, die sich im Iran aufhielten, fahren am 17. Juni 2025 nach Quetta in Pakistan. Das Land hat alle Grenzübergänge zum benachbarten Iran auf unbestimmte Zeit geschlossen.
Foto: Banaras Khan/AFP via Getty Images
12:22 Uhr
Könnte Moskau dem Iran zu Hilfe kommen?
Das russische Außenministerium warnte die USA vor einem direkten Eingreifen an der Seite Israels im Krieg gegen den Iran. „Das wäre ein die gesamte Lage radikal destabilisierender Schritt“, sagte Vizeaußenminister Sergej Rjabkow auf dem Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Selbst Spekulationen in diese Richtung seien sehr gefährlich, sagte der Diplomat.
Laut Fjodor Lukjanow, Fachmann für Russlands Außenpolitik, wisse Moskau sehr wohl um die Enttäuschung in Teheran, dass es bisher keine handfeste Unterstützung gab.
Dabei sei Russland dem Iran auch dankbar, erklärt der Chefredakteur der Fachzeitschrift „Russland in der globalen Politik“. Moskau nutzt vor allem – inzwischen auch selbst produzierte – Drohnen iranischer Bauart für seine Angriffe in der Ukraine. Lukjanow hält jedoch allenfalls eine militärtechnische oder diplomatische Unterstützung Russlands für denkbar, keinen echten Militäreinsatz im Iran.
„Russland wird im Iran nicht militärisch involviert werden, weil das Land in der Region unterschiedliche Interessen verfolgt“, sagt Lukjanow. „Russland hat eine Priorität – und das ist der Krieg in der Ukraine.“ Dort sei das Land militärisch gebunden.
Moskau und Teheran haben 2025 offiziell eine strategische Partnerschaft geschlossen. Diese enthält keine Klausel über einen militärischen Beistand – anders als das Abkommen Russland-Nordkorea.
Der Kreml bot erneut an, nukleares Material aus dem Iran in Russland zur Lagerung zu übernehmen. Es müsse alles getan werden für eine friedliche Lösung, betont Kremlsprecher Dmitri Peskow inzwischen fast täglich. Moskau lehnt iranische Atomwaffen ab.
12:10 Uhr
Israel: Mehr als 1.100 Ziele angegriffen
Israels Armee hat bisher mehr als 1.100 Ziele im Iran attackiert. Die Luftwaffe habe seit Freitag Hunderte Angriffe geflogen, sagte Armeesprecher Effie Defrin. „Wir agieren systematisch, um die nukleare Bedrohung zu neutralisieren.“ Defrin fügte hinzu, die Angriffe hätten auch einen „bedeutenden Schaden“ an der Infrastruktur ballistischer Raketen angerichtet.
Der Iran feuert seinerseits täglich mehrere Raketen in Wellen in Richtung Israel ab. In der vergangenen Nacht seien es etwa 30 ballistische Raketen in zwei Salven gewesen, sagte Defrin. Die meisten Geschosse seien abgefangen worden, und es habe keine Verletzten gegeben.
Aus Angst vor einem iranischen Raketenangriff suchen die Menschen am 17. Juni 2025 in einer Tiefgarage im Zentrum von Tel Aviv Schutz für die Nacht in Zelten.
Foto: Menahem Kahana/AFP via Getty Images
Seit Beginn des Krieges sind nach israelischen Angaben 24 Menschen ums Leben gekommen sowie mehr als 800 verletzt worden.
Im Iran sollen laut Menschenrechtsnetzwerks HRANA mit Sitz in den USA 224 Zivilisten getötet und 188 verletzt worden sein (Stand Dienstag). Genannt werden neben 109 getöteten Militärangehörigen auch 119 weitere Tote und 335 Verletzte, bei denen nicht klar zu sein scheint, ob es sich um Zivilisten oder Militärs handelt. Die Organisation beruft sich auf offizielle Angaben und lokale Berichte.
In Teheran richteten Behörden Kontrollposten ein, um die Bewegung in wichtigen Stadtteilen zu überwachen. Manche Viertel sind inzwischen fast menschenleer, der Verkehr in der Innenstadt der Acht-Millionen-Metropole hat deutlich nachgelassen. In der Innenstadt hängen Porträts der getöteten Militärkommandeure und Atomwissenschaftler neben Anti-Israel-Bannern.
11:50 Uhr
Iran droht mit Konsequenzen bei US-Beteiligung an Angriffen
Der iranische UN-Botschafter Ali Bahreini hat mit einer entschlossenen Reaktion gedroht, sollte sich die USA direkt an israelischen Angriffen auf den Iran beteiligen. Man beobachte die Schritte der USA genau und werde im Falle einer direkten Beteiligung der Vereinigten Staaten an Angriffen auf den Iran sofort Maßnahmen ergreifen, so der Diplomat.
10:47 Uhr
Chamenei: „Keine Gnade“ gegenüber israelischer Regierung
Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei droht, dass sein Land gegenüber der Regierung in Israel „keine Gnade“ zeigen werde.
„Wir müssen eine starke Antwort auf das terroristische zionistische Regime geben“, schrieb Chamenei am Mittwoch im Onlinedienst X. Der Iran werde gegenüber den „Zionisten“ keine Gnade zeigen, fügte er hinzu. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump den Iran zur „bedingungslosen Kapitulation“ aufgerufen.
Menschen suchen am 17. Juni 2025 in einer U-Bahnstation in Ramat Gan, östlich von Tel Aviv, Schutz für die Nacht.
Foto: Menahem Kahana/AFP via Getty Images
8:46 Uhr
Erster Flug mit Israelis in Tel Aviv gelandet
Nach der Sperrung des Luftraums über Israel ist das erste Flugzeug mit im Ausland gestrandeten Israelis am Flughafen von Tel Aviv gelandet. Laut Flughafenbehörde flogen die Passagiere von Zypern aus mit der israelischen Fluglinie El Al nach Israel.
Nach Angaben von Israels Verkehrsministerin Miri Regev sitzen zwischen 100.000 und 150.000 Israelis im Ausland fest. Ihr Ministerium teilte mit, dass alle Verkehrsflugzeuge ins Ausland gebracht worden sein, um sie vor dem Konflikt mit dem Iran zu schützen.
Die Rückholaktion werde in mehreren Phasen organisiert, im Vordergrund stehe die Sicherheit der Passagiere, des Flugpersonals und der Flugzeuge. Nachdem die Fluglinie El Al in der vergangenen Woche ihre Flüge ausgesetzt hatte, stellte sie Sonderflüge aus Larnaka, Athen, Rom, Mailand und Paris in Aussicht. Die israelische Billigfluglinie Arkia kündigte ebenfalls Flüge an.
Trump erwägt militärische Unterstützung für Israel
Präsident Donald Trump erwägt den Einsatz militärischer Gewalt, um Israels aktuelle Kampagne zur Zerstörung der iranischen Atomanreicherungsanlagen zu unterstützen.
Trump hatte den Wunsch geäußert, die US-Streitkräfte aus dem sich ausweitenden Konflikt im Nahen Osten herauszuhalten. Doch Israel verfügt nicht über die erforderlichen militärischen Fähigkeiten, um einige der tief im Untergrund gelegenen iranischen Atomanlagen direkt zu zerstören.
Um die iranische Atomanreicherungsanlage Fordo, die sich unter einem Berg befindet, erfolgreich zu zerstören, benötigt Israel sogenannte „Bunkerbuster“-Bomben, die so konzipiert sind, dass sie Boden und Betonstrukturen durchdringen, bevor sie ihr Ziel treffen.
Die einzigen Geschosse, die die Anlagen in Fordo erreichen könnten, sind US-amerikanische Präzisionswaffen, die sich ausschließlich im Besitz des US-Militärs befinden. Das bedeutet, dass Israel die Unterstützung der USA benötigt, um sein erklärtes Ziel der vollständigen Zerstörung der iranischen Nuklearanlagen zu erreichen, ohne Truppen in Fordo einsetzen zu müssen.
Irans nukleare Festung
Fordo ist die zweitgrößte iranische Nuklearanlage und befindet sich 96 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Teheran. Die Anlage beherbergt moderne Uranzentrifugenkaskaden, die für die Herstellung von Kernbrennstoff unerlässlich sind. Viele Analysten vermuten seit Langem, dass das iranische Regime in Fordo Versuche zur Entwicklung nuklearer Sprengköpfe verbergen würde.
Iranische Studenten bildeten 2013 eine Menschenkette zur Verteidigung des iranischen Atomprogramms vor der Uranumwandlungsanlage Fordo in Qom im Norden des Landes.
Foto: CHAVOSH HOMAVANDI/AFP via Getty Images
Die zwischen 2007 und 2009 errichtete Anlage in Fordo ist in den Hang eines Berges hineingebaut. Sie befindet sich etwa 80 Meter unter der Erde und ist mit Barrieren verstärkt.
Die Anlage scheint auch direkten Luftangriffen standzuhalten und ist durch Flugabwehrbatterien geschützt, die in der vergangenen Woche von israelischen Streitkräften unter Beschuss genommen wurden.
Besondere Munition nötig – nur ein Flugzeug kann das
Das einzige verfügbare Geschütz, das diese Anforderungen erfüllen könnte, ist der GBU-57A/B Massive Ordnance Penetrator, eine Waffe, die in den frühen 2000er Jahren für die US-Luftwaffe entwickelt wurde.
Jede GBU-57A/B wiegt 13,6 Tonnen und ist in der Lage, vor ihrer Explosion etwa 61 Meter Boden und Beton zu durchdringen. Es können mehrere Bomben hintereinander eingesetzt werden, um sich noch weiter nach unten zu graben und so stark befestigte unterirdische Bunker zu zerstören.
Es gibt nur ein Flugzeug, das für den Transport und den Einsatz der GBU-57A/B ausgerüstet ist. Bei diesem Flugzeug handelt es sich um die B-2 Spirit, den besten US-Tarnkappenbomber. Eine solche Bombe müsste daher von einem US-Flugzeug abgeworfen werden, was die Vereinigten Staaten in einen weiteren Krieg im Nahen Osten hineinziehen könnte.
Die israelische Militärführung hat angedeutet, dass es andere Optionen für einen Angriff auf Fordo geben könnte, die eine solche Fähigkeit nicht erfordern, hat aber nicht bekannt gegeben, um welche Optionen es sich dabei handelt.
US-Streitkräfte verstärken derzeit ihre Präsenz in der Region, unter anderem ist der Flugzeugträger „USS Nimitz“ auf dem Weg in den Nahen Osten. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte dazu, es gehe darum, die „Verteidigungsposition“ der USA in der Region zu verstärken.
6:50 Uhr
Israel bereitet Rückholflüge vor
Israels nationale Fluggesellschaft El Al gab am 17. Juni bekannt, dass sie sich „auf die Durchführung von Rückholflügen vorbereitet, um Israelis gemäß dem vom israelischen Verkehrsministerium festgelegten Rahmen und den Richtlinien nach Israel zurückzubringen“.
Es kündigte an, dass es am 18. Juni Flüge von Paris, Rom, Athen, Mailand und Larnaca, Zypern, durchführen wird. Derzeit erlaubt Israel keine Flüge in und aus dem Land.
6:35 Uhr
USA schließen Botschaft in Jerusalem bis Freitag
Die USA kündigen an, ihre Botschaft in Jerusalem vorerst zu schließen. Aufgrund der „aktuellen Sicherheitslage im anhaltenden Konflikt zwischen Israel und dem Iran“ werde die US-Botschaft ab Mittwoch und bis Freitag geschlossen, erklärte die Botschaft am Dienstagabend (Ortszeit) auf ihrer Website.
„Alle Mitarbeiter der US-Regierung und ihre Familienangehörigen“ wurden angewiesen, sich in Sicherheit zu begeben. Bislang gebe es keine offizielle Ankündigung, US-Bürgern beim Verlassen des Gebiets zu helfen, heißt es in der Erklärung weiter.
Zudem kündigte das US-Außenministerium die Bildung einer Arbeitsgruppe zur Unterstützung von US-Bürgern im Nahen Osten an. Die rund um die Uhr arbeitende „Taskforce“ werde die Unterstützung für das US-Außenministerium, Bürger, die diplomatischen Vertretungen der USA sowie Staatsbedienstete koordinieren, sagte Ministeriumssprecherin Tammy Bruce am Dienstag in Washington.
Sie bekräftigte die Warnung der US-Regierung vor Reisen in den Irak und den Iran, „unter welchen Umständen auch immer“. Das Ministerium habe in den vergangenen Tagen mehr als 30 Sicherheitswarnungen zu Ländern in der Nahost-Region veröffentlicht.
4:35 Uhr
Irans Führer: „Die Schlacht beginnt“
Irans oberster Führer Ayatollah Ali Khamenei schrieb am 18. Juni auf X in Farsi: „Im Namen des edlen Haidar, die Schlacht beginnt“.
Haidar ist ein Name, der häufig für Ali verwendet wird, der nicht nur der Mann ist, den die schiitischen Muslime als ersten Imam und Nachfolger des Gründers des Islam, des Propheten Mohammed, ansehen, sondern auch der Mann, der 629 n. Chr. in der Schlacht von Khaybar eine viel größere jüdische Streitmacht besiegte.
Teheran hat in der Nacht zum 18. Juni „Hyperschallraketen“ auf Israel abgefeuert. In der „elften Welle“ der Angriffe auf Israel seien ballistische Hyperschallraketen des Typs „Fattah 3“ abgefeuert worden, erklärten die iranischen Revolutionsgarden in einem staatlichen iranischen Sender. Iranische Streitkräfte hätten dabei „die vollständige Kontrolle über den Himmel der besetzten Gebiete erlangt“. Die Revolutionsgarden sind die Elitestreitmacht des Iran.
Schiitische Muslime der Majlis Wahdat-e-Muslimeen verbrennen israelische und US-amerikanische Nationalflaggen während eines Anti-Israel-Protests in Islamabad am 17. Juni 2025.
Foto: Aamir Qureshi/AFP via Getty Images
2:24
Israelische Streitkräfte fliegen Angriffe auf Teheran
Israels Streitkräfte haben Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran angegriffen. Zuvor hatte das israelische Militär die Bewohner des 18. Bezirks im Südwesten der Millionenmetropole aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.
Mehr als 50 Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe hätten in der Nacht Luftangriffe im Raum Teheran geflogen, erklärte die Armee. In Zuge der „umfassenden Bemühungen“, das iranische Atomprogramm zu zerstören, sei eine Produktionsanlage für Zentrifugen in Teheran angegriffen worden. Ein weiteres Ziel der Angriffe waren Anlagen zur Waffenproduktion, etwa zur Herstellung von Rohmaterial und von Bauteilen für Raketen.
Zudem gab Israel die Tötung des ranghöchsten Kommandeurs des iranischen Militärs bekannt. Ali Schadmani sei bei einem Luftangriff in Teheran „eliminiert“ worden, teilte die Armee am Dienstag mit. Nur vier Tage zuvor hatte Israel Schadmanis Vorgänger Gholam Ali Raschid getötet.
Nach einem israelischen Luftangriff am 16. Juni 2025 steigt Rauch aus den Trümmern eines Gebäudes der iranischen Staatsmedien in Teheran auf.
Foto: Nikan/Middle East Images/AFP via Getty Images
2:02
Nächtliche Angriffswellen des Iran
Die iranischen Streitkräfte haben nach israelischen Angaben erneut Raketen auf Israel abgefeuert. Die zwei Angriffswellen innerhalb von weniger als einer Stunde lösten in mehreren Teilen des Landes Luftalarm aus, wie das israelische Militär mitteilte. Streitkräfte versuchten, die Raketen abzufangen.
Die Angriffe hätten Luftwaffenbasen gegolten, von denen Attacken auf den Iran gestartet worden seien, teilten die iranischen Revolutionsgarden mit. Die Angriffe würden ohne Unterbrechung und in verschiedenen Formen fortgesetzt.
(Mit Material der Nachrichtenagenturen und The Epoch Times )
Kathrin Sumpf schreibt für Epoch Times seit über zehn Jahren über aktuelle Themen, darunter Politik und Ausland. Sie hat einen facettenreichen Hintergrund in der Erwachsenenbildung und als Supervisorin.