Wenige Menschen leben beengt
Rund jeder Siebte: Die Hälfte des Monatslohns geht für Miete drauf
Nach der Mietzahlung ist bei manchen nicht mehr viel übrig für den Rest des Monats, zeigt eine Studie. Jedoch haben viele Menschen auch genug Platz in ihren vier Wänden – vor allem eine Gruppe.

Innenstand von München: In der bayerischen Landeshauptstadt sind die Mieten in Deutschland am höchsten.
Foto: Sina Schuldt/dpa
Bei 15 Prozent der Menschen in Deutschland geht einer Umfrage zufolge jeden Monat mehr als die Hälfte ihres Nettolohns für die Miete drauf. Weitere 17 Prozent wenden zwischen 40 und 49 Prozent ihres monatlichen Nettolohns für die Miete auf. Drei Prozent der Befragten zahlen sogar mehr als 70 Prozent für die Miete.
Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von dpa. Daran nahmen über 4.000 Menschen teil, knapp 2.400 davon waren Mieter.
Auch das andere Ende der Skala wurde abgefragt: Nur 8 Prozent der Menschen geben für die Miete weniger als 20 Prozent ihres Nettolohns aus. Fast die Hälfte der Befragten zahlt zwischen 20 und 39 Prozent für die Miete.
Mehr Zimmer als Menschen
Die Umfrage zeigt, dass Menschen in Deutschland im Durchschnitt recht großzügig wohnen. Mehr als die Hälfte der befragten Mieter (53 Prozent) antwortete, dass in ihrer Wohnung mehr Zimmer als Menschen seien.
Weitere 37 Prozent gaben an, dass in der Wohnung, die sie etwa mit ihrer Familie mieten, rechnerisch auf jeden Bewohner ein Zimmer komme. Nur sechs Prozent sagten, es gebe weniger Zimmer als Menschen. Drei Prozent machten keine Angabe. Wohnverhältnisse gelten dann als beengt, wenn es weniger Zimmer als Bewohner gibt.
Noch großzügiger sind die Wohnverhältnisse bei den Menschen, die die Wohnung besitzen, in der sie leben. Drei Viertel von ihnen (76 Prozent) gaben an, dass es bei ihnen mehr Zimmer als Bewohner gebe. Die meisten von ihnen hatten sogar über zwei Zimmer mehr als Menschen.
Alleinerziehende mit Kindern leben oft beengt
Allerdings geht die Schere weit auseinander. Andere Erhebungen zeigen, dass rund jeder Neunte in Deutschland mit beengten Wohnverhältnissen zurechtkommen muss. Nach Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat lebten im vergangenen Jahr 11,5 Prozent der Menschen hierzulande in einer überbelegten Wohnung.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts waren 2024 besonders Alleinerziehende und ihre Kinder, armutsgefährdete Personen und Erwachsene mit ausländischem Pass von beengten Wohnverhältnissen betroffen.
Zudem litten Menschen in Städten rund dreimal so häufig unter Wohnraummangel wie Bewohner ländlicher Gebiete. (dpa/red)
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