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plus-iconAlles im Fluß mit Schale und Frucht

Mit Zitrusfrüchten Durchblutung und Gehirnfunktion verbessern

Der herrliche Duft von Zitrusfruchtschalen erfreut wohl jeden. Viel zu schade zum Wegwerfen? Richtig, denn das Weiße der Zitrusschalen eignet sich nicht nur hervorragend für erfrischende Salate, sondern schützt und stärkt die Zellen der Blutgefäße und unterstützt damit eine bessere Durchblutung.

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Die ätherischen Öle in der Schale frischer, unbehandelter Zitrusfrüchte verleihen für einen Moment Flügel.

Foto: Sarsmis/iStock

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Lesedauer: 6 Min.

Was haben geschwollene Knöchel, kalte Füße, schwere Beine und Gedächtnisverlust gemeinsam? Durchblutungsstörungen.
Unser Herz pumpt unermüdlich Blut durch Kapillaren, Arterien und Venen. Dieser Blutfluss versorgt das Gehirn mit Sauerstoff. Er ist mit dem Lymphsystem verbunden, um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren, und beeinflusst das Nervensystem.
Ein Bioflavonoid – eine Art pflanzliches Pigment mit gesundheitsfördernder Wirkung – kann auf natürliche Weise die Durchblutung anregen. Ein solches Flavonoid ist Hesperidin, eine Pflanzenverbindung, die vor allem in den Schalen von Zitrusfrüchten vorkommt – genauer gesagt im sogenannten Albedo, dem weißen, schwammartigen Gewebe zwischen Schale und Fruchtfleisch (aus dem Lateinischen albedo „weiße Farbe, das Weiß“).

Kreislaufunterstützung

Hesperidin wirkt sich positiv auf das Kreislaufsystem aus und wirkt zudem entzündungshemmend.
Bei schwachen Venenklappen muss das Herz stärker arbeiten, um das Blut durch den Körper und zurück in den Körper zu pumpen. Dies kann zu Flüssigkeitsansammlungen führen. Auch ein blockiertes oder geschädigtes Lymphsystem kann zu dieser Ansammlung beitragen.
Karlene Karst, staatlich anerkannte Ernährungsberaterin, weiß seit Langem um die wohltuende Wirkung von Hesperidin auf das Kreislaufsystem, insbesondere die Venen.
„Hesperidin kann chronische Veneninsuffizienz lindern und bei venösen Beingeschwüren helfen“, sagt Karst gegenüber Epoch Times. Sie fügt hinzu, dass das Flavonoid in besagtem Hesperidin Symptome einer schlechten Durchblutung lindern könne, darunter kalte Füße, Schwellungen, Krampfadern oder ein Gefühl schwerer Beine.
Durch die Regulierung des gesunden Blutflusses beeinflusst Hesperidin auch andere Körperteile wie das Nervensystem und das Gehirn: Es versorgt diese mit Sauerstoff. So kann es Menschen mit Gedächtnisverlust oder anderen mentalen Problemen helfen.

Psychische und mentale Gesundheit

Erkrankungen, die unseren Verstand beeinträchtigen, können zu Depressionen, Gedächtnisverlust oder einer Abnahme der motorischen Fähigkeiten führen.
Forscher haben beobachtet, dass Hesperidin positive Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem und die kognitiven Funktionen hat. Eine im Februar im „European Journal of Medicinal Chemistry“ veröffentlichte Übersichtsarbeit fasste die Ergebnisse von 19 präklinischen Studien zusammen.
Kurz gesagt: Hesperidin fördert einen gesunden Kreislauf des Zelllebens, unterstützt das Wachstum neuer Nervenzellen und hilft dem Körper, ungesunde Nervenzellen abzustoßen. Auf diese Weise wirkt es auch der Alzheimer-Krankheit entgegen.

In welcher Form verzehren?

Der Hesperidingehalt variiert je nach Frucht. Insgesamt enthalten 100 Milliliter Orangensaft 20 bis 60 Milligramm Hesperidin, Mandarinensaft 8 bis 46 Milligramm, Zitronensaft 4 bis 41 Milligramm und Grapefruitsaft 2 bis 17 Milligramm.
Der Saft von zwei bis sechs frisch gepressten Orangen würde also die von einem Ernährungsberater empfohlene Tagesdosis liefern.
Der Verzehr von vier bis 20 Mandarinen täglich dürfte eine größere Herausforderung darstellen, und bei Zitronen und Grapefruits ist es fast unmöglich, die empfohlene Menge allein durch die Ernährung zu erreichen.
Daher ist es besonders interessant, dass die häufig weggeworfene farbige Außenschicht der Schale und die weiße Mittelschicht höhere Konzentrationen des Flavonoids enthalten. Doch wie kann dieses verwendet werden?

Pulverform

Die gesamte Zitrusschale kann getrocknet aufbewahrt werden. Sorgen Sie während des Trocknungsprozesses für eine gute Luftzirkulation, um Schimmelbildung auf der Schale zu vermeiden. Nach dem Trocknen kann die Schale monatelang in luftdichten Glasbehältern aufbewahrt werden.
Um sie schließlich zu genießen, mahlen Sie ein Stück Schale zu Pulver – beispielsweise in einer Mühle mit Metallmahlwerk, wie bei einer Kaffeemühle. Geben Sie das Pulver in heißes Wasser für eine köstliche Tasse Tee oder mischen Sie es in Ihr Lieblingsheißgetränk.

Als Tinktur

Die Schalen von Orangen und anderen Zitrusfrüchten können auch für eine alkoholische Extraktion verwendet werden, um noch mehr Pflanzenstoffe herauszuziehen.
Solch eine Tinktur aus Orangen- oder Zitronenschalen lässt sich am besten mit 70-prozentigem Alkohol herstellen. Vier Wochen ziehen lassen, dann abseihen.
Die Tinktur kann bis zu dreimal täglich in Dosen von fünf bis zehn Tropfen eingenommen werden.

Als Zitronensalat

  • 2 Biozitronen – unbedingt unbehandelt, am besten aus biologischem Anbau
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL helle Crema di Balsamico
  • Salz und Pfeffer nach Gusto, eventuell eine Prise Zucker
Besonders geeignet sind Zitronen mit einem dickeren Anteil an weißer Schale, wie beispielsweise von der italienischen Amalfiküste. Auch enthalten diese etwas weniger Bitterstoffe.
Die Zitronen gut waschen und in dünne Scheiben schneiden oder hobeln. Je nach Geschmack das saure Fruchtfleisch im Salat belassen oder entfernen. Es kann dann anderweitig weiter verarbeitet werden.
Alle Zutaten vermengen, etwas ziehen lassen. Schmeckt hervorragend zu Fisch, Fleisch oder gegrilltem Gemüse. Der Salat kann gut vorbereitet werden, da er auch am nächsten Tag noch schmeckt.

Ein Wort der Warnung

In der Kräutermedizin und der traditionellen chinesischen Medizin gelten Orangenschalen als seltenes wärmendes Bittermittel – normalerweise sind Bitterstoffe kühlend. Das bedeutet, dass sie bei Entzündungen des Magens oder Verdauungstrakts wie zum Beispiel Gastritis oder bei Geschwüren mit Vorsicht angewendet werden sollten.
Hesperidin gehört zu einer langen Liste außergewöhnlicher Pflanzenstoffe mit hohem gesundheitlichem Wert. Kaufen Sie jedoch immer ungespritzte Zitrusfrüchte, denn sonst sind diese mit Pestiziden und Fungiziden besprüht worden. Manche Orangen werden sogar mit dem Farbstoff Orange B gefärbt, der nicht zum Verzehr geeignet ist.
Vor dem Verzehr die Fruchtschale am besten gründlich abwaschen.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „How Citrus Fruits Enhance Blood Flow and Brain Function“. (deutsche Bearbeitung so)

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