Logo Epoch Times
400.000 Sicherheitskräfte im Einsatz

Venezuela: Sieg für Maduros Partei bei Parlamentswahl – Opposition boykottiert die Abstimmung

Die sozialistische Partei Maduros und ihre Verbündeten gewannen bei der Wahl 23 und 24 Gouverneursposten. Auch für die ölreiche Region Essequibo wurde gewählt – sie macht zwei Drittel der Landfläche des Nachbarstaates Guyana aus.

top-article-image

Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro feiert die Ergebnisse der Parlaments- und Regionalwahlen auf dem Bolivar-Platz in Caracas am 25. Mai 2025.

Foto: Federico Parra/AFP via Getty Images

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 3 Min.

Zehn Monate nach der umstrittenen Wiederwahl des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro hat dessen Partei bei Parlaments- und Regionalwahlen einen Sieg eingefahren.
Wie der Nationale Wahlrat mitteilte, gewannen Maduros Sozialistische Partei PSUV und ihre Verbündeten bei dem Urnengang am Sonntag 23 von 24 Gouverneursposten und erhielten 82,68 Prozent der Stimmen – und damit wahrscheinlich die absolute Mehrheit im Parlament.
Maduro bezeichnete das Ergebnis vor Anhängern in Cararas als „Sieg des Friedens und der Stabilität für ganz Venezuela“. Die Wahlbeteiligung lag nach Schätzungen des Wahlrats bei 42,6 Prozent.
Die Opposition hat die Wahl boykottiert. Im Vorfeld waren mehr als 70 Menschen festgenommen worden, darunter der führende Oppositionspolitiker Juan Pablo Guanipa. Die Regierung wirft dem ehemaligen Abgeordneten und engen Verbündeten der Oppositionsführerin María Corina Machado Verschwörung zur Sabotage vor.
Eine kleine Gruppe von Oppositionellen unter der Führung des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Henrique Capriles lehnte den Boykottaufruf hingegen ab. Bei früheren Wahlen habe dies nur dazu geführt, dass Maduro seine Machtposition ausbauen konnte. Er nannte die Stimmabgabe „einen Akt des Widerstands und des Kampfes“.
Maduros Regierung wirft der Opposition regelmäßig vor, mit Unterstützung der USA Umsturzpläne gegen sie zu schmieden. US-Außenminister Marco Rubio prangerte nach den Verhaftungen eine „neue Welle der Unterdrückung durch das Maduro-Regime“ an.

Auch Wahl für Gebiet in Guyana

Etwas mehr als 21 Millionen Venezolaner waren aufgerufen, 24 Gouverneure sowie die 285 Mitglieder der Nationalversammlung zu wählen, die seit 2020 weitgehend vom Regierungslager kontrolliert wird. Auch 19 der 23 amtierenden Gouverneure gehören Maduros Sozialistischer Partei an.
Erstmals werden zudem ein Gouverneur und acht Abgeordnete für die ölreiche Region Essequibo gewählt – ihre Wahl gilt als symbolischer Akt. Das Gebiet macht zwei Drittel der Landfläche Guyanas aus, Venezuela beansprucht die Region.

Der regierungsnahe Kandidat für das Amt des Gouverneurs von Guayana Esequiba, Neil Villamizar, am 25. Mai 2025 in einem Wahllokal während der Regionalwahlen in El Dorado, Venezuela. Venezuela beansprucht Essequibo für sich, ein 160.000 km² ölreiches Gebiet in Guyana.

Foto: Pedro Mattey/AFP via Getty Images

400.000 Sicherheitskräfte im Einsatz

Die Stimmung in Venezuela ist angespannt. Mehr als 400.000 Sicherheitskräfte waren für die Wahl im Einsatz. Am Freitag hatte die Verhaftung des führenden Oppositionspolitikers Juan Pablo Guanipa zusätzliche Besorgnis im Ausland ausgelöst.
Die Regierung wirft dem ehemaligen Abgeordneten und engen Verbündeten der Oppositionsführerin María Corina Machado Verschwörung zur Sabotage vor. Maduros Regierung wirft der Opposition regelmäßig vor, mit Unterstützung der USA Umsturzpläne gegen sie zu schmieden.
Nach der Präsidentschaftswahl im Juli 2024 war Maduro offiziell zum Sieger erklärt worden. Die Opposition prangerte Wahlbetrug an. Ihr Kandidat Edmundo González Urrutia beanspruchte den Sieg für sich.
Urrutia erklärte aus dem Exil, der Boykott sei „eine stille, aber eindrückliche Erklärung, dass der Wunsch nach Veränderung, Würde und Zukunft ungebrochen ist“.  (afp/red)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.

OSZAR »