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160.000 Haushalte betroffen

Massiver Stromausfall in Frankreich: Stromnetz in Cannes wiederhergestellt – pünktlich vor Abschlussgala

Ausgerechnet am Tag der Preisverleihung beim Filmfest von Cannes ist in der Stadt in Südfrankreich stundenlang der Strom weg. Der Festivalbetrieb läuft dennoch recht normal weiter.

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Fußgänger gehen an der Bahnstation von Cannes vorbei, während ein Stromausfall Südwestfrankreich traf.

Foto: Sammer Al-Doumy/afp via Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Vor der großen Abschlussgala beim Filmfestival in Cannes ist es am Samstag in Südfrankreich zu einem massiven Stromausfall gekommen. 160.000 Haushalte im Südosten Frankreichs waren betroffen, wie der Stromnetzbetreiber RTE und die Behörden mitteilten.
Mittlerweile wurde die Stromversorgung laut Stromnetzbetreiber RTE wieder vollständig hergestellt.
Auch das Filmfestival wurde durch den Ausfall beeinträchtigt. Die Filmvorführungen im „Cineum“, einem Multiplex-Kino, das außerhalb des Zentrums liegt, wurden unterbrochen.
Der Festivalpalast hat allerdings seine eigene, unabhängige Stromversorgung. Der Betrieb lief daher größtenteils normal weiter. Eine Sprecherin sagte am Nachmittag, auch die Vorführungen im „Cineum“ liefen wieder. Am Abend findet in Cannes die Preisverleihung der Filmfestspiele statt.

Polizei: Vorsätzlich herbeigeführt

Die französische Gendarmerie nannte einen nächtlichen Brand an einem Elektrizitätswerk als Grund für den Ausfall: Ein Brand in einer Hochspannungsstelle in Tanneron im Département Var sei wahrscheinlich vorsätzlich gelegt worden.
„Der Westen des Départements Alpes-Maritimes ist von einer großen Panne bei der Stromversorgung betroffen“, gab die Präfektur im Onlinedienst X bekannt.
Zudem seien bei einem Strommast in Villeneuve-Loubet drei der vier Beine durchgesägt worden, teilte die örtliche Staatsanwaltschaft mit.
Wegen der Beschädigungen an dem Hochspannungsmast habe RTE die Leitung abschalten müssen, um eine Reparatur zu ermöglichen. Dies habe indirekt zu dem massiven Stromausfall in Cannes geführt.
Die französischen Behörden gehen in beiden Fällen von Sabotage aus. Die Staatsanwaltschaft von Grasse im Südosten des Landes sprach gegenüber der AFP von einem „böswilligen Akt“. Der Bürgermeister von Cannes, David Lisnard, erklärte, die Stadt sei „Ziel einer Straftat“ geworden.
Laut Stromnetzbetreiber RTE war morgens zudem ein Mast auf eine Hochspannungsleitung gestürzt.
Ob es eine Verbindung zwischen dem Vorfall und dem Filmfestival gibt, konnte die Sprecherin nicht sagen.
Das Filmfestival endet am Abend ab 19:00 Uhr mit der Verleihung der Goldenen Palme für den besten Film. Zu den Favoriten zählen Streifen des Iraners Jafar Panahi und des Brasilianers Kleber Mendonça Filho.
Auch die Berliner Regisseurin Mascha Schilinski hat für ihren Film „In die Sonne schauen“ gute Kritiken bekommen. Die Jury unter Vorsitz der französischen Schauspielerin Juliette Binoche muss sich zwischen 22 Filmen entscheiden.
Das Festival an der Côte d’Azur schlug in diesem Jahr häufig den Bogen zu aktuellen Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten. (dpa/afp/red)

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