Containerumschlag in der Westukraine
Hamburger Logistikkonzern übernimmt Bahnterminal in Ukraine
Nach Containerterminals in Odessa, Triest und Tallinn weitet der Hamburger Logistikkonzern HHLA seine wirtschaftliche Tätigkeit in Osteuropa aus. Er übernimmt die Mehrheit an einem ukrainischen Bahnhof nahe der Grenze zur Slowakei und Ungarn.

Ein von einer E-Lok der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) gezogener Güterzug passiert den Bahnhof des Dorfes Priort in der Gemeinde Wustermark in Brandenburg.
Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Trotz des Ukraine-Krieges baut der Hamburger Logistikkonzern HHLA sein Engagement in der Ukraine aus. Wie das Unternehmen mitteilte, übernimmt es die Mehrheit an einem Bahnhof für den Containerumschlag im westukrainischen Batjowo nahe der Grenze zur Slowakei und zu Ungarn.
Die Beteiligung unterstreiche die Bedeutung der Ukraine als „Drehscheibe für kontinentale Containerverkehre“, erklärte das Unternehmen.
Hafenterminals auch in Odessa, Triest und Tallinn
Die HHLA unterhält ein europaweites Netzwerk für den Containerumschlag und -transport. Dazu gehören Hafenterminals in Hamburg, im ukrainischen Odessa, im italienischen Triest und im estnischen Tallinn.
Die HHLA-Bahntocher Metrans betreibt bisher 20 Bahnterminals für den Containerumschlag vor allem in Mittel- und Südosteuropa sowie eine eigene Güterzugflotte.
„Unsere Investition ist ein klares Bekenntnis zum wirtschaftlichen und logistischen Potenzial der Ukraine“, erklärte der Geschäftsführer von HHLA International, Philip Sweens.
HHLA-Vorstandschefin Angela Titzrath sprach von einem „Beitrag zur wirtschaftlichen Integration“ der Ukraine mit dem Ziel, einen Transportkorridor zwischen dieser und der EU zu schaffen.
Güterbahnhof soll zunächst 100.000 Container pro Jahr umschlagen
Den Angaben nach erwirbt die HHLA 60 Prozent der Anteile an dem Eurobridge Intermodal Terminal in Batjowo. Der Güterbahnhof soll von der Bahntochter Metrans gemeinsam mit einer ukrainischen Investmentgesellschaft als Joint Venture betrieben werden.
Er soll in einer ersten Ausbaustufe etwa 100.000 Container pro Jahr umschlagen. Dort kann auch Getreide verladen werden. Zum Vergleich: Der größte Containerbahnhof Deutschlands, das CTA Hamburg, schlägt 900.000 Standardcontainer (TEU) pro Jahr um, Köln-Eifeltor etwa 335.000.
Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die ukrainischen Wettbewerbsbehörde.
Angaben zum Kaufpreis machte die HHLA nicht. Sie ist nach eigenen Angaben seit mehr als 20 Jahren in der Ukraine aktiv. 2001 erhielt sie die Konzession für das Seehafenterminal in Odessa. (afp/red)
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